Eine Reise wert: das faszinierende Malta

Malta ist ein faszinierendes Pflaster, das aus vielerlei Gründen einen Besuch wert ist.

Da ist zum einen die Hauptstadt Valetta mit einem der schönsten Naturhäfen (eigentlich sogar zwei), die ich kenne. Wie in vielen solchen Städten ist es einfach am schönsten, sie von See her anzulaufen. Kein Vergleich mit dem Landen auf irgendwelchen Flughäfen weit draußen.

Wer so auf Malta zufährt und in den Hafen einläuft, wird dabei mit solchen Ausblicken belohnt:

20120722_185643 20120722_175947 20120722_185042 20120722_185048

Das ist alles  nur der Ausblick von draußen. Schaut mal auf dem letzten Bild rechts vor das Segelboot: Da kann man die eigentliche Einfahrt in den Hafen erkennen. Da wir Sonntag Nachmittag ankamen, war natürlich ein heidenverkehr. Ich hab einfach gemacht, was alle machen – sonst wäre ich kaum auf die Idee gekommen, bis fast in das letzte Hafenbecken hinein zu segeln.

Interessant ist vor allem für mich auch die Geschichte dieser seit Vorzeiten besiedelten Insel, auf der sie alle schon mal geherrscht haben: Punier, Phönizier, Karthager, Römer, Goten, Byzanter, Türken, Araber, Franzosen, Engländer und wer weiß, wer noch alles.  Los ging es immerhin mit gewisser Zivilisation um 3.800 vor Christus, also etwa zur gleichen Zeit wie die ersten prädynastischen Kulturen Ägyptens.

Richtig los ging es aber erst so um 800 vor Christus, als die Phönizer auf Malta einen Handelsstützpunkt errichteten. Die phönizische Schrift war damals – ähnlich wie das hebräische – eine reine Konsonantenschrift. Man nannte die Insel deshalb M-L-T, was soviel wie Zuflucht bedeutete. Klingelt’s?

Ich will jetzt nicht in zu viele Details gehen, aber es ist schon faszinierend, dass vor zweieinhalb bis dreitausend Jahren eigentlich alle Völker rund um das Mittelmeer sich kannten, gelegentlich Kriege führten, aber hauptsächlich miteinander intensiven Handel trieben. Man findet auf  Malta beim Graben deshalb Gegenstände aus Griechenland, Ägypten, Rom und von überall her rund um das Mittelmeer.

Nach dem Untergang des oströmischen Reichs eroberten die Araber auch Malta. Alle mussten zum islamischen Glauben übertreten. Noch heute existieren viele Ortsbegriffe arabischen Ursprungs.

Über das turbulente Mittelalter gehen wir schnell hinweg: Normannen, Deutsche, Franzosen und Spanier gaben sich hier sozusagen nacheinander die Klinke in die Hand.  Und jetzt begann die Zeit, die letztlich sogar einem Schnaps den Namen gab: Der Spanische Kaiser Karl V. bot die Insel 1525 dem aus Rhodos vertriebenen Johanniterorden als Lehen an. Der Orden bestimmte die Geschichte der Insel für die folgenden 268 Jahre.

Zwischendurch aber mal wieder ein paar Impressionen aus Valetta, dieser faszinierenden Stadt.

Die maltesischen Johanniter waren es auch, die nach vielen Überfällen der osmanischen Piraten anfingen, die Inseln zu befestigen. Die Ursprünge der oben zu sehenden Befestigungen gehen darauf zurück.  Die wichtigsten Befestigungen wurden ab 1557 vom damaligen Großmeister des Johanniterordens Jean de la Valette erbaut. Klingelt’s wieder?

Die Blütezeit des Ordens reichte bis in das 18. Jahrhundert und wurde erst durch die napoleonische Eroberung Maltas beendet. Allzu lange dauerte diese Herrschaft aber nicht, weil die Engländer in den napoleonischen Kriegen (der geneigte Leser weiß, das ich die Spuren dieser Epoche rund um das Mittelmeer verfolge) unbedingt diesen Hafen haben wollten. Und so begann im Jahre 1800 die Kolonialherrschaft der Engländer über Malta, die bis 1964 anhalten und die Insel nachhaltig prägen sollte.

Ihr seht, über Malta gibt’s viel zu erzählen und zu zeigen. Deshalb teile ich das Ganze diesmal in mehrere Blogs auf. Morgen gibt es dann mehr.

Kommentar verfassen