Kanaren nach Malaga mit Hindernissen–Teil 1

Vier Monate war ich zuhause, um mich einmal wieder intensiv um Frau, Enkel und Hund zu kümmern, aber ab jetzt wird auch in diesem Jahr wieder reichlich gesegelt.  Ihr könnt Euch hoffentlich auf viele spannende Berichte im Laufe der nächsten Monate freuen.

Los ging es am 8. April in Neustadt (Ostsee). Ein für mich spannender Tag. Zusammen mit einigen Skipperkollegen und einigen “Opfern” erprobten wir in der Praxis Methoden des Feedback und der Kommunikation zwischen Skipper und Crew. Das ist ein ganz spannendes Thema: Der Psychologie des Skipperns wird sonst viel zu wenig Beachtung geschenkt. Fragen wie “Was erwarte ich von einem Törn? Was hat mir wie geholfen usw. können mit einem bewussten und theoretischen Ansatz sehr zum Erfolg einer solchen Reise beitragen. Danke dafür an Birgit von Kontrast und Richard von der Segelschule Well Sailing für diese wichtigen Anstöße.

Von Neustadt ging es dann direkt weiter nach Hamburg und in den Flieger nach Gran Canaria, wo am Steg der Marina Las Palmas schon die gute alte Orion auf mich wartete.

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Im Monat vorher war sie aus dem Wasser und erstrahlte oberhalb und unterhalb der Wasserlinie in neuem Glanz. Im Prinzip war alles heil und technisch perfekt in Ordnung, sodass die Übernahme von meinem Vor-Skipper schnell vonstatten ging.

Im Winter war ich auf der “Boot” in Düsseldorf in den Trans-Ozean e.V. zur Förderung des Hochsee-Segelns eingetreten, sodass ich diesmal an der Saling nicht nur meinen Clubstander des Club´s der Kreuzer-Abteilung, sondern auch den TO-Wimpel setzen konnte.

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Danach dann düe üblichen Vorbereitungen für einen solchen Hochseetörn, der ja auf einer Teilstrecke sechs Tage und sechs Nächte über See führt. Neben dem Einkaufen und Verstauen von ungeheuren Mengen von Lebensmitteln und Getränken steht da natürlich die Sicherheitseinweisung im Vordergrund. Aus der resultiert dann eine “Notrolle”, bei der man sich schon vorher Gedanken darüber macht, wer in einem Notfall 8Fuer, Wassereinbruch usw.) ws zu tun hat, damit man im Falle eines Falles alle dringenden Aufgaben klar verteilt hat. Diese Notrolle hängt dann für die Dauer der Reise bei mir aus.

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Ganz wichtig ist natürlich auch die Aufteilung in Wachen. Da wir ja Tag und Nacht durchsegeln, müssen wir einen Verteilungsschlüssel haben, wer wann Dienst macht.

Bei mir hat sich ein System mit Wachen von drei Stunden nachts und vier Stunden tagsüber bewährt. Dadurch verschieben sich die Dienstzeiten jede Nacht um eine Wache, so dass gerechterweise jeder mal mit der ungeliebten “Hundewache” um Mitternacht dran ist.

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Unser Weg führte uns – wie ja schon mehrfach gefahren – zunächst nach Madeira, der wunderschönen Blumeninsel weit draußen im Atlantik. Auf dem Wege dahin kommt man zunächst an den Ilhas Selvagens vorbei, den wilden Inseln. Die liegen in der Nähe der Kanarischen Inseln, gehören aber zu Portugal, was die Spanier gewaltig ärgert, ermöglicht das doch den Portugiesen, hier Fischfang zu betreiben, weil das ihr Einflussgebiet ist.

Die Inseln selbst sind Naturschutzgebiet mit einem strikten Anlandeverbot. Nur mit portugiesischer Genehmigung darf man an ein, zwei Stellen ankern und an Land gehen. Dort erwarten einen dann die zwei Wildhüter, die wohl einen der einsamsten Jobs überhaupt haben, da sie die einzigen Einwohner der Insel sind. Ohne die und die entsprechenden Genehmigungen darf man dort keinen Schritt tun.

Wir sind aber gleich weiter und mitten durch den Mini-Archipel durch nach Madeira gesegelt.

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Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass Madeira eine meiner Lieblingsinseln ist. Den anderen empfehle ich sowieso, meine früheren Posts zu lesen. Da wo ich Land und Leute beschreibe wue auf Madeira, hat das ja nichts von seiner Aktualität verloren.

Schwierig wird es nur für mich, wenn ich irgendwo zum vierten oder fünften Mal hinkomme. Dann wird es nicht einfach, noch Neues zu erzählen, und die alten Bilder nochmal fotografieren, will man ja auch nicht.

Also gibt es diesmal nur ein paar Impressionen, aufgenommen bei der schon für mich traditionellen Busfahrt rund um die Insel.

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Wir lagen natürlich wieder in der Marina Quinta do Lorde an der Westspitze der Insel, die zu Recht auf beiden Seiten des Atlantiks einen hervorragenden Ruf als topgepflegt und mit außergewöhnlich freundlichem Personal hat.

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Wir fuhren natürlich wieder die Bergstrecke mit den schönen Ausblicken, ein paar Bilder müssen schon sein, der Rest ist in früheren Blogs zu finden.

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Aber auch hier ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt, auch wenn man solche Bilder doch sehr selten sieht, generell ist die Insel sehr gepflegt:

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Hhepunkt war wie immer der Besuch bei dem Obst-Straßenhändler, der schon seit fünfundzwanzig Jahren an dieser Kurve seht und bei dem wir traditionell den Obstbedarf für den zweiten Teil der Reise decken. Neben dem üblichen gibt es superleckere Früchte, die wohl nur hier wachsen und wegen Verderblichkeit nicht exportiert werden.

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Nach dem Supermarkteinkauf und einem leckeren Abendessen im Restaurant “Almirante” in Funchal ging es dann auf die große Reise nach Gibraltar.

Aber davon dann mehr im zweiten Teil dieses Blogs.

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