Syrakus – oder auf italienisch Siracusa – ist seit tausenden von Jahren ein hochinteressantes Pflaster. Natürlich sieht man nichts mehr davon, dass hier Platon lehrte, die berühmtesten Dichter des Altertums wie Aischylos schrieben und Archimedes Kriegsmaschinen erfand. Man sieht auch nichts mehr davon, dass Syrakus über viele Jahrhunderte das Zentrum des Islams in Europa war, oder dass alle, die im Laufe der Jahrhunderte Süditalien und Sizilien eroberten, hier mal ihre Spuren hinterlassen hatten. Welche Folge von Völkern hier in der Gegend durchzog, kann man ja in meinem vorigen Artikel über Malta nachlesen – hier war’s nicht anders.
Anders ist allerdings, dass Sizilien ja durch und durch vulkanisch und erdbebengefährdet ist. So wurde auch Syrakus 1693 stark zerstört. Das Altstadt-Ensemble, das man heute sieht, wurde damals komplett neu im Barockstil erbaut.
Wie so häufig, wurde auch hier Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte von den Italienern nichts getan. Resultat, die wunderschöne Altstadt gammelte vor sich hin, die Bauqualität wurde immer schlechter und der Prozess des Verfalls beschleunigte sich, weil natürlich alle lieber in Neubauwohnungen in der Vorstadt zogen. Gottseidank: Durch umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten von 1990 an wurde die Altstadt wieder aufgewertet und belebt. Heute ist sie ein Juwel Siziliens und UNESCO Weltkulterbe. Hier ein paar Impressionen:
Sehr viele veröffentlichungswerte Bilder habe ich leider nicht,weil wir im wesentlichen Nachts durch die Stadt gingen. Vielleicht nur noch dies über einen Straßenkünstler, der nachts mit kleinen Minischeinwerfern und Requisiten mit seiner Marionette unterhielt:
Man beachte: Die Marionette hält ein Mikrophon und singt zu Playback-Musik…