Es geht wieder auf große Reise–wer will mit?

Ach, wenn ich nur nicht so viel segeln würde – ich komme kaum mit meinen Posts hier hinterher. Ich schulde Euch noch den letzten Teil der Norwegenfahrt mit der Polaris, und außerdem bin ich ja inzwischen wieder meine schon traditionelle Reise Rügen – Martinique einschl. der ARC gefahren.

Inzwischen bin ich auch schon wieder unterwegs, und zwar für Barfuß-Segelreisen auf Lanzarote. Ich fahre hier auf einer wunderschönen Sun Odyssey 49 Wochentörns zum Urlaub machen und auch einige Skippertrainings. – Leider fast alles ausgebucht.

Und im Mai geht es dann wieder auf große Reise. Und für diesen Törn kann ich noch einige Mitsegler gebrauchen:

04.05.2024 – 25.05.2024 Tortola / British Virgin Islands  – Horta / Azoren
28.05.2024 – 15.06.2024 Horta – Portocolom / Mallorca

auf einem Katamaran Lagoon 42

Man kann entweder die Gesamtstrecke oder eine der beiden Teilstrecken mitfahren. Der Preis ist sehr interessant und beinhaltet bereits die gesamte Bordkasse!

Wer Lust und Zeit hat mitzufahren, meldet sich bei mir über meine Mailadresse segelwolf bei der  Firma gmx.de. Da  gibt’s dann alle Details.

Ein paar Leute hab ich schon, das wird eine prima Truppe!

Also meldet Euch zahlreich. Im nächsten Post gibt es dann wieder die gewohnten Reiseberichte

So stay tuned!

…und wieder zurück über den Atlantik!

Zwei Monate hatte ich Pause und war ununterbrochen zuhause. Das kommt recht selten vor, war aber dringend mal notwendig. Ich kann das ja alles nur machen, weil meine geliebte Ehefrau mich unterstützt. Die ist natürlich schon arg viel allein zuhause. Aber zwei Töchter, zwei Enkel und ein Hund sorgen schon für einiges an Abwechslung für sie.

Ende Februar flog ich nach St. Martin, um dort die MOLA von meinem Kollegen und Freund Ronald zu übernehmen. Der stieg wiederum um auf die LISSY III, und wir beide machten uns zusammen auf den Weg nach Europa. Die LISSY hatte leider ein paar technische Probleme mit dem Email-Empfang, und wir beschlossen, immer in UKW-Funkrufweite zu bleiben, damit ich sie mit Wetterdaten versorgen konnte, die über das hinausgingen, was er vom DWD als SMS erhielt. Außerdem war es mal etwas anderes, zusammen zu fahren, wie Ihr später noch sehen werdet.

Zunächst war aber – wie eigentlich immer bei Hochseetörns – ein bisschen schrauben angesagt.

Eigentlich waren es diesmal nur Kleinigkeiten (da hab ich schon anderes erlebt…), aber unter anderem mussten wir eine Toilette reparieren und einen neuen Teilesatz einbauen.

Danach nach wie immer Einkaufen und Verstauen angesagt:

Es hat sich wieder einmal bewährt, dass ich vor einer solchen großen Reise die Crew zu 1-2 Videokonferenzen zusammen hole. Man lernt sich so schon einmal ein bisschen kennen, kann viele Fragen direkt beantworten, damit alle auf dem gleichen Informationsstand sind. Außerdem erleichtert es die Einkaufsplanung.

Dann muss natürlich ein “Storemaster” ernannt werden, der weiß, wo alles verstaut wird.

Und dann ging es endlich los. wie so oft, sind wir in Simpson Bay am Nachmittag losgefahren, weil man durch eine Klappbrücke muss, die nicht sehr seglerfreundliche Öffnungszeiten hat.

Die LIZZY hatte eine Öffnung früher erwischt, während ich ewig an der Tankstelle warten musste. Sie hatte draußen auf uns gewartet, und zwar vor dem weltberühmten Anflug auf die Landebahn von St. Martin. Schaut mal bei Youtube, was es da für irre Videos gibt. Auf See waren wir natürlich ein klein bisschen weiter draußen, aber trotzdem interessant.


Draußen auf dem Atlantik setzte dann relativ schnell die Bordroutine ein. Wie immer, war das Bordleben doch sehr anstrengend, sodass die Crew sich immer wieder von der harten Arbeit erholen musste Be right back

Von der Reise selbst gibt es nicht viel zu berichten. Alles verlief diesmal problemlos, und richtig schlechtes Wetter hatten wir auch nicht.

Einmal haben wir uns verabredet: Ich habe ein wenig  “gebremst”  und die LISSY hat draußen auf dem Atlantik eine Vorbeifahrt zum gegenseitigen fotografieren gemacht. Das hier ist die dabei entstandene Hochsee-Fotostrecke:



\

Da hatten wir noch Wind. Zwischendurch gab es aber doch ein, zweimal eine totale Flaute, die wir dann tausend Meilen von nächsten Land auf über viertausend Meter Wassertiefe für einen gemeinsamen Badestopp nutzten. (Wir zwei Skipper blieben allerdings an Bord –  bevor darüber im Netz diskutiert wird…)

Wir leisteten dann der LISSY noch Nothilfe: Sie hatte zu wenig Hefe zum Brotbacken an Bord, und dem konnte ich abhelfen. Also wurde ein schwimmender “Hefekurier” zu uns geschickt, um eine Dose mit Hefe abzuholen.

Wenn man das Bild so sieht, bekommt das Wort “Trockenhefe” eine völlig neue BedeutungWinking smile

Danach ging es dann weiter, und Gottseidank kam auch wieder ein wenig Wind auf.

Es kam immerhin so viel Wind auf, dass wir Leichtwindsegel setzen konnten. die LISSY hatte einen Gennaker an Bord und fuhr uns damit ziemlich davon, solange der Wind so um halbwind kam. Ich hatte stattdessen einen Spinnaker und musste warten, bis der Wind weiter nach achtern drehte – und dann kam meine Stunde! Spinnaker gesetzt und kräftig wieder aufgeholt.

Der Wind war so stabil, dass wir den großen Lappen sogar nachts stehen lassen konnten. Und da ich eine Top-Crew hatte, war sogar das Spinnaker bergen morgens um drei ein Klacks für die Jungs, ich war echt begeistert”.

Zum Schluss nochmal für diejenigen, die solche Schiffe nicht kennen, hier ein Blick auf meinen Arbeitsplatz:

Links oben seht Ihr nebeneinander das UKW-Funkgerät und das Radio.

Darunter hängt links das Kurzwellenradio für unsere Atlantikmails und Wetterkarten, daneben mit dem leeren Bildschirm ein NAVTEX Gerät, das in Küstennähe Wetter und Warnnachrichten bringt sowie ein Kartenplotter, der mir alle Daten anzeigt, die die Ruderwache oben an Deck auch sieht.

Darunter sieht man die ganze Kabelei zum Laden der Handys und meines Notebooks und ein Sicherungspanel, an dem ich alle möglichen Dinge an- und ausschalten kann. Unter dem Tisch findet sie die Sicherungsbox für den Landstromanschluss im Hafen, und eine EPIRB (eine Seenotfunkbake, die im Notfall per Satellit Hilfe herbeiruft).

Viel mehr gibt es eigentlich diesmal nicht zu berichten. Außer dass wir mit knapp 16 Tagen eine sehr schnelle Reise gemacht haben. dies lag zum großen Teil daran, dass wir aufgrund der günstigen Wettersituation praktisch direkt fahren konnten und keine Wetterumwege machen mussten, wie man unten sieht.

Screenshot 2023-03-25 095257#

Wir hatten sogar so viel Zeit, dass wir noch nach Terceira gefahren sind und erst danach an den Törn-Endpunkt in Horta. Dort übergab ich dann das Schiff an meinen Kollegen Hinrich und flog nach Hause.

Da war ich aber nur neun Tage! Inzwischen bin ich schon wieder unterwegs. Von Bremerhaven ging es zunächst nach Amsterdam, und inzwischen bin ich weiter auf dem Weg nach Frankreich, England, Wales und zur Endstation Dublin in Irland.

Auch da gibt es dann wieder viel zu berichten.

So stay tuned!

Euer Segelwolf

Es geht los über den Atlantik–so könnt Ihr mich verfolgen

Inzwischen bin ich auf St. Martin in der Simpson Bay Marina angekommen, habe die notwendigen kleineren Reparaturen alle durchgeführt und das Schiff ist fertig für eine weitere Atlantiküberquerung – für mich die fünfte auf diesem Boot.

So schöne Tracker wie bei der ARC gibt es natürlich bei der Rückfahrt nicht. Aber da ich Funkamateur bin und die SY MOLA eine Kurzwellen-Funkanlage an Bord hat, gibt es einen Weg , wie Ihr meinen Kurs dennoch verfolgen könnt:

Ihr geht auf die Webseite https://aprs.fi und gebt rechts üben in das Feld “Rufzeichen verfolgen” meine Kennung DD4WK ein und schupps, bekommt Ihr meine Position samt Datum und Uhrzeit meiner letzten Meldung angezeigt. Ich werde versuchen, mindestens 2x am Tag, auf jeden Fall aber einmal täglich meine Position zu melden.

Ansonsten sprechen wir uns nach der Überquerung wieder, wenn ich in Horta angekommen bin.

So stay tuned!