Wieder einmal bin ich lange nicht zum posten gekommen. Das letzte Stück meiner langen Reise von Gran Canaria ins Mittelmeer führte wie im letzten Jahr von Palma de Mallorca über Menorca und Sardinien nach Sizilien.
In Palma kam für diesen Törn meine Tochter an Bord, die mit uns Teile ihres Dokumentarfilms drehte, den sie für ihr Diplom an der Hochschule für Gestaltung herstellen muss. Sie erschien mit Bergen von technischer Ausrüstung und drehte in allen Lebenslagen. Erstaunlich war, wie ihr nach dem ersten Eingewöhnungstag schnell Seebeine wuchsen und sie auf dem Boot herumturnte, als ob sie nie etwas anderes getan hätte.
Am ersten Segeltag gabs dann ein ganz besonderes Erlebnis. Luana hatte eine Produktionsfirma engagiert, die mit einem Oktokopter ankam. Das ist eine kleine ferngesteuerte Drohne mit acht Propellern und einer fest montierten Kamera. Dann wurden zwei Stunden lang Luftaufnahmen unserer Orion gedreht. Vielleicht bekomme ich ja ein paar Ausschnitte, um sie hier zu zeigen. Vorerst gibts nur ein Bild, wie wir vor der Hafenmole von Sa Rápita umherkreuzten, um nicht aus der Reichweite der Drohnen-Fernsteuerung zu kommen.
Als wir dann endlich auf Strecke auf Strecke nach Sizilien gingen, war es schon recht spät. Wir kamen erst nach Mitternacht in Menorca an. Es wäre für meine Gaste zu schade gewesen, die landschaftlich einmalige Einfahrt in den Naturhafen von Mahon nachts zu erleben, also parkte ich uns in meiner Lieblings-Ankerbucht Cala Macarella zwischen und wir fuhren erst am nächsten Morgen weiter nach Mahon. Fotos von dieser Fahrt gibt es leider keine. Zwischen segeln und gefilmt werden kam ich zu nicht viel anderem. Das einzige was ich noch fotografiert hatte, war die Rettung einer vor Mahon vertriebenen Fahrwassertonne.
Danach gab es dann außergewöhnlich gutes Segeln. Vierhundert Meilen über Sardinien nach Sizilien fast nur mit Wind von hinten. Dann noch zwei kurze Tagesschläge und wir waren am Ziel in der Marina di Cala del Sole in Licata. Dort übergab ich das Schiff an den Nachfolgeskipper und flog nach zwei Monaten auf See und über 3.300 Seemeilen nach Hause.