wieder mal auf dem Atlantik

Wie schon angekündigt, habe ich nun die Überführung einer privaten Hanse von Teneriffa bis nach Kroatien hinter mir. Das waren fünf Wochen und fast 2.600 Seemeilen richtig heftigen Meilenfressens. Da ich nur diese fünf Wochen Zeit hatte, musste ich mich wirklich beeilen. Wer sich ein bisschen auskennt, kann ermessen, was es bedeutet, fünf Wochen lang jede Woche mehr als fünfhundert Meilen zu fahren.

Spaß hat’s gemacht, auch wenn es anstrengend war. Und Gottseidank hatte ich dank “Hand gegen Koje” und privater Kontakte jede Woche wirklich gute Mitstreiter, mit denen man solche Gewalttouren prima machen konnte. Nur ein einziges Mal hat das wegen einer Verspätung nicht geklappt, als ich jemanden in Ibiza vorzeitig  aussteigen lassen musste. Dann musste ich halt das Stück Ibiza – Mallorca über Nacht einhand segeln. Ging aber auch. Immer den Wecker stellen, rausschauen, auf dem Radar nachschauen, was sich in 25 Seemeilen Entfernung aufhält, und dann wieder 45 Minuten dösen. Bisschen anstrengend, aber man gewöhnt sich dran. Zum Schluss ist man dann ein halber Zombie Teufel

Wenn man mit neuer Crew so eine Reise startet, fährt mal am besten zuerst einmal einen Eingewöhnungsschlag, wobei der bei uns auch schon über 40 Meilen war. Es ging nach Garachico, dem kleinen Hafen an der Nordseite von Teneriffa, den ich ja schon mehrfach beschrieben habe.

Auf dem Hinweg steht einer der interessantesten Türme, die ich auf meinen Reisen gesehen habe. Recht modern, aber ästhetisch.

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Hier das obligate Liegeplatzfoto. Wer meinen Block regelmäßig liest, erkennt vielleicht, dass ich dort einen Stammplatz habe und mit allen Schiffen seit letztem Jahr immer wieder auf dem gleichen Platz lag.

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Im Hintergrund sieht man die Innenseite der Kaimauer, die den Hafen gegen das Meer verteidigt, das dort mit tausenden von Meilen Anlauf ankommt. Wie die von außen aussieht, habe ich ja im letzten Blog über Garachico gezeigt: Über 1.700 Betonblöcke a jeweils 60 Tonnen!

Auf der Innenseite hat man das Ganze mit einer ca. 12-14 Meter hohen Maier verkleidet, auf der in drei Stockwerken Galerien laufen, auf denen man spazieren gehen konnte.

Ich hatte Euch ja letztes Mal schon erzählt und gezeigt, dass die Einfahrt in den Hafen nicht ganz einfach ist, besonders bei Seegang. Und jetzt schaut Euch mal ohne Worte einfach die Bilder an, die ich diesmal von der mehr als 12 Meter hohen Mauer von innen gemacht habe:

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Krass, nicht? Besonders auf den letzten Bildern kann man gut erkennen, dass die Wucht der Brecher bereits große Teile der Betongeländer an der Galerie weggerissen hat.

Gottseidank war der Spuk am nächsten Tag vorbei, sodass wir wie geplant zum ersten großen Schlag nach Madeira auslaufen konnten.

Wie gewohnt, fuhr ich wieder in die Marina Quinta do Lorde am östlichen Ende der Insel, die ich ja schon diverse Male besucht habe. Leider hatten wir ziemlich mieses Wetter, die Marina war auch schon ziemlich leer, weil keine Saison ist.

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Schaut Euch mal auf diesem Bild den Mast der acht an, die hinter uns lag. Ein geradezu riesiges Teil aus Holland, das nur von zwei Leuten gefahren wurde und auf dem Weg von den Kanaren in die Niederlande war.

Jetzt ist halt die Zeit für die Überführungen von der Wintersaison auf den Kanarischen Inseln zurück nach Mittel-und Nordeuropa. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass ich in allen möglichen Häfen auf der Strecke Kollegen traf, die auch auf diesem Weg waren. Hier zum Beispiel war es die “Pegasus” meines ehemaligen Auftraggebers Hering, für den ich ja bekanntlich nicht mehr fahre und in Cartagena war es die “Spirit” von Schönecke, die auch von einem ehemaligen Hering-Kollegen nach Norden geschippert wurde. Insgesamt sind wir Skipper eine doch relativ kleine Gruppe, die sich in den verschiedensten Häfen halt immer wieder begegnet.

Natürlich habe ich wieder die gewohnte Inselrundfahrt mit dem Kleinbus gemacht und Abends in Funchal im “Almirante” gegessen, wo sie mich auch nun schon seit fünf Jahren kennen. Davon gibt’s aber diesmal keine Bilder, darüber habe ich ja schon mehrfach berichtet. Eine Sache möchte ich aber doch kurz zeigen, weil ich sie einfach schon fand.

Bei einem Zwischenhalt fotografierte ich einen ganz hübschen gelben Busch, der aber so aus der Entfernung nicht gerade beeindruckend aussah.

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Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass sich da etwas bewegte. Also ging ich näher ran. Und erst dann sah man, dass dieser Busch randvoll mit hunderten von Bienen war, die sich da fleißig am Nektar bedienten.

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Am nächsten Morgen ging es dann weiter auf die 600 Seemeilen-Strecke ins Mittelmeer. Am Anfang war das Wetter doch ziemlich heftig. Uns erwarteten draußen 30 Knoten Wind und mehr. Da aber die Windrichtung stimmt und es so irgendwo zwischen halbem Wind und raumschots war, beschloss ich, keine Zeit zu verlieren und loszufahren, zumal das Wetter sonst ja gut war. Wie windig das ist, kann man erwahnen, wenn man dieses Boot seht, dass uns am Anfang noch unter der madeirensischen Küste entgegenkam.

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Als wir dann weiter herauskamen, sah das Meer schon ein bisschen heftiger aus. Aber mit Wind schräg von hinten nd einem anständigen Reff was das alles kein Problem:

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Nach zwei Tagen aber wurde der Wind dann deutlich weniger und kam gottseidank immer noch von achtern. Also kam unsere große Stunde: Zum ersten Mal überhaupt hatte ich die Chance, einen Parasailor hochzuhieven. Das ist ein ganz besonderer Spinnaker, der besonders gut fährt, besonders böentolerant und segelbar bis 20 Knoten Wind, was ganz außergewöhnlich ist. Dafür ist er auch besonders teuer Punk

Auf jeden Fall waren Tibor und ich ziemlich stolz, als wir das Ding endlich  zum ersten Mal hochbekommen hatten.

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Hier mal ein paar Aufnahmen, wie so ein Ding während der Fahrt aussieht.

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und noch ein paar:

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Wie man auf dem nächsten Bild besonders gut erkennen kann, ist dieses Segel eng verwandt mit Gleitfallschirmen. Man kann hier deutlich sehen, dass es auf halber Höhe über die gesamte Breite einen großen Schlitz hat und darüber eine orangefarbene nach vorne außen gewölbte Lippe. Dadurch hat es außergewöhnlich gute Eigenschaften, ist aber natürlich besonders teuer in der Herstellung. Es war jedenfalls ein Riesengenuss, dieses Teil zu segeln.

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Umso schneller kam dann auch das Ende der ersten großen Etappe, die uns von Teneriffa und Madeira zunächst nach Gibraltar führte, wo wir natürlich als erste Amtshandlung die britische Gastlandflagge gesetzt haben.

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A propos Flagge: Die untenstehende Version unser Heimatflagge haben wir natürlich vorsichtshalber eingezogen, bevor wir irgendwo eingelaufen sind Flirten - Mann

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Nach Gibraltar und Estepona im Mittelmeer ging es dann noch ziemlich ereignislos bis nach Benalmádena bei Malaga, wo der erste Teil dieser großen Reise zu Ende ging.

Nach einer kurzen Verschnaufpause von nur einem Tag ging es dann frisch gestärkt weiter Richtung Balearen. doch davon später mehr.

So stay tuned!

und wieder die Kanarischen Inseln…

Zum dritten Mal in diesem Winter bin ich auf den Kanarischen Inseln, wie ja schon regelmäßig in den ganzen letzten Jahren seit 2011. Diesmal aber nicht auf Gran Canaria stationiert, sondern auf Teneriffa,von wo ich die altbekannte Santa Maria von Nordtörn fahre. Wie meine regelmäßigen Leser wissen, ist das ideal für hier, weil es ein aussergewöhnlich seegängiges und stabiles Schiff ist. (Kein Wunder, bei neunzehn Tonnen LeergewichtZwinkerndes Smiley.)

Im Februar war ich schon einmal eine Woche hier, bin aber weder beim Segeln noch danach dazu gekommen, etwas zu schreiben. Das hole ich aber jetzt nach, den gerade jetzt und in den nächsten zwei Monaten passiert viel berichtenswertes – versprochen!

Bevor ich aber ins Thema einsteige, noch ein Tipp für Leute, die gerne Kopfkino hören und an der Seefahrt interessiert sind:

Im Podcast auf www.opa-harald.de erzählt Opa Harald spannende Geschichten aus seinem langen Leben: Wie er vor siebzig Jahren noch als Seemann auf eine Frachtsegler über die verminte Nordsee gefahren ist, das Leben auf einem Frachter an der Küste Afrikas, Ägypten zur Zeit des Putsches der Ägypter gegen die Engländer, es geht um das Leben im Hamburger Hafen, um saftige Prügeleien auf der Reeperbahn und vieles anderes mehr. Euch erwarten viele Stunden spannende und lehrreiche Unterhaltung, wenn Ihr Euch darauf einlasst, was ich nur wärmstens empfehlen kann. Diesen Podcast solltet Ihr abonnieren, was man – wie auch hier bei mir – ja einfach tut, indem man unten rechts auf den “Follow me” Knopf drückt und seine Mailadresse eingibt.

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So, jetzt aber in die Jetztzeit und nach Teneriffa, wo ich bereits seit mehreren Wochen meine Santa Maria segele.

P1060070Inzwischen sehe ich nicht mehr ganz so aus wie auf dem nebenstehenden Bild, ich bin letzte Woche auf La Gomera zum Friseur gegangen, was auch notwendig warNach oben zeigen

Ein Bild mit den kürzeren Haaren gibt’s vielleicht auch noch irgendwann. Mal schauen.

Was natürlich ganz wichtig für uns Segler ist: Rasmus, der Gott der Winde, muss gnädig gestimmt werden. Der Kerl ist mir ja so was von sympathisch: Nur mit einem anständigen Schluck Schnaps kann das gelingen. (Und einer muss ja dann den Rest der Flasche trinken, oder?Verspotten)

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Heute möchte ich ein bisschen über La Palma berichten. Für mich eine der schönsten der Kanarischen Inseln und vor allem die grünste von allen. 40% Waldbedeckung ist schon eine ganze Menge! Wie alle Inseln hier ist sie vulkanischen Ursprungs, was man auch an allen Ecken und Enden sieht.Hier schiebt sich die afrikanische Platte über die europäische, und  an der Grenzschicht sind diese Inseln entstanden. Das ist aber schon eine Wile her und es ist unwahrscheinlich, dass es hier demnächst wieder einen Vulkanausbruch gibt. (Obwohl das, wenn auch ohne größere Schäden, schon gelegentlich einmal vorkommt) Der Unterseevulkan, aus dem La Palma gebildet wurde, erreichte ungerfähr vor 1,7 Millionen Jahren die Erdoberfläche. Danach hat’s dann noch ein paar hunderttausend Jahre gearbeitet und schwupp – war die Insel fertig.

Das fruchtbare Klima hier beschreibt Wikipedia so:

“Die Passatwolken treffen in einer Höhe zwischen 600 und 1700 Metern im Nordosten der Insel auf die mit Kiefern bewaldeten Berghänge von Barlovento, wo die bis zu 30 cm langen Nadeln der Kanarischen Kiefer die Wolken auskämmen (Nebelkondensation) und so Niederschlags-mengen von 1.000 l/m² und 1.500 l/m² im Jahr erzeugen. Die dem Boden zugeführte Wassermenge beträgt ca. das Zwei- bis Dreifache der Niederschläge, die ohne die Wirkung der Nebelkondensation anfallen würden. Das stetig zu Boden tropfende Wasser sickert durch das poröse Lavagestein und sammelt sich in großen Höhlen im Inselinnern, die als natürliche Wasserspeicher fungieren. Der große Kiefernbestand der Insel trägt damit erheblich zum Gesamtwasserhaushalt La Palmas bei.”

Deshalb gibt es – wie bei den meisten Inseln hier – einen erheblichen Klimaunterschied zwischen der Luv- und der Leeseite. Auf der dem Wind zugewandten Luvseite fällt z.B. eine jährliche Niederschlagsmenge von über 90 l/qm und auf der Leeseite dann nur noch ca. 280 l/qm im Jahr. Und jetzt ratet mal, wo die Einwohner lieber wohnen und wo die Touristen hinwollen…

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Bekannt waren die Inseln schon den Puniern und der Römern, auch wenn sie sie nie besiedelt haben. Dies taten aber vor 2000 Jahren Berberstämme aus dem heutigen Marokko und Mauretanien, die damit der Tatsache entflohen, dass durch das Wachstum der Sahara ihre Lebensumstände in Afrika immer schlechter wurden. (denkt daran, dass die Kanarischen Inseln zu Afrika gehören, und nicht zu Europa!)

Bis zur Eroberung durch die Spanier um 1400 lebten die Ureinwohner, die Guanchen, hier ein Steinzeitleben: Ohne Maschinen, ohne Schriftsprache, aber mit produktiver Landwirtschaft. Auf La Palma z.B. waren es aber nie mehr als ca. 4.000, auch auf den großen Inseln Teneriffa und Gran Canaria waren es maximal vielleicht 30.000 Einwohner.

Obwohl die Kirche es verboten hatte, landeten fast alle der Guanchen auf den Inseln in der Sklaverei. Der Rest vermischte sich irgendwann mit den Spaniern, sodass es nicht allzu lange dauerte, bis die Ureinwohner praktisch ausgestorben waren. Demzufolge sprach natürlich auch ihre Sprache irgendwann im 16. oder 17. Jahrhundert aus.

Die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma ist eine kleine sehr hübsche und gepflegte Stadt. Natürlich spielt auch hier der Tourismus eine wichtige Rolle, aber die Effekte des Massentourismus, wie es sie auf den großen Inseln gibt, blieben hier aus; und man legt sehr großen Wert auf Naturschutz und Ökologie. Hier einige Eindrücke aus dem Stadtzentrum.

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Auch dieses kleine Musikerdenkmal gefiel mir gut:

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Richtig schön wird die Insel aber erst, wenn man hinaus aufs Land fährt. Und das heißt hier automatisch: Hoch in die Berge. Man kommt dann durch mehrere Vegetationszonen, die von tropisch bis Hochgebirgsklima reichen. Hier ein paar Impressionen:

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Schaut Euch mal das Bild rechts oben genauer an: Ihr seht dort einen Ausschnitt aus dem Observatorium Roque de los Muchachos auf knapp 2.500 Metern Höhe. Hier stehen mehr als 14 der wichtigsten Teleskope Europas und werden von einem wissenschaftlichen Institut betrieben, an dem viele europäische Länder, auch die Bundesrepublik beteiligt sind.

Auf 2.500 Metern Höhe fährt man dann teilweise durch ewigen Schnee:

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Bis zu den oben gezeigten Observatorien kommt man gut mit den Auto

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Interessant war auch dieses Teil, dass ich zuerst von hinten sah:

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Von der anderen Seite sah man dann, dass es sich um einen riesigen Parabolspiegel handelte. Schaut mal genau hin: Im Parabolspiegel ist natürlich die Welt auf dem Kopf stehend abgebildet, der Himmel ist unten!

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Aber zurück in s Flachland. Mir ist es zum Beispiel nicht gelungen herauszufinden, was z.B. dies Schwangeren-Denkmal bedeuten soll:

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Nett ist aber auch dies Meerwasser-Schwimmbad, das durchaus Sinn macht, wenn man sich die Brecher anschaut, die da ständig an das Ufer knallen. Ein Crewmitglied von uns hat das gleich mal ausprobiert.

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Das war der erste Teil meiner kanarischen Eindrücke, sobald ich wieder Zeit habe, gibt es noch mehr.

Zeit werde ich in den nächsten Tagen endlich wieder etwas mehr haben. Ich habe inzwischen das Schiff gewechselt und meine große Überführung begonnen. Morgen früh geht es erst einmal von Garachico im Norden Teneriffas hoch nach Madeira. aber darüber später mehr.

So stay tuned!

das Treffen der Generationen

Hab ich doch letztes Mal noch uwei schöne Fotos vergessen, die ich im Dezember in San Miguel auf Teneriffa aufnehmen konnte.

Da lagen direkt nebeneinander zwei Schiffe, mit denen ich im vergangenen Jahr als Skipper gefahren bin:

Rechts die RENATE von Mola, mit der ich gerade unterwegs war, und links daneben die SANTA MARIA von Nordtoern, mit der ich 2014 und 2015 große Hochseetörns gefahren bin.

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Selten kann man so schön den Unterschied der Generationen im Yachtbau sehen. Beide Schiffe sind exakt gleich lang – aber von der Yachtarchitektur liegen über drei0ig Jahre dazwischen.

Ich bin beide gründlich gefahren und kann nicht sagen, was besser ist. Die Unterschiede sind jedenfalls riesig, sowohl im Segelverhalten, als auch z.B. im Platz unter Deck und im Cockpit.

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Es ist gut möglich, dass ich die Renate demnächst nochmal fahre, aber jetzt ist erst einmal die SANTA Maria wieder dran.  Für den Törn vom 06.- 13.. Februar ab Teneriffa nach La Gomera und La Palma sind noch Kabinenplätze frei.

Wer also kurzfristig noch Lust oder Zeit hat, melde sich bei Segelwolf@gmx.de.

Nachdem ich nun ja schon Weihnachten in meinem Blog vergessen habe, möchte ich jetzt wenigstens meinen ersten Blog in 2016 benutzen, allen meinen Freunden Mitseglern und Followern ein gesundes, erfolgreiches und schönes Neues Jahr zu wünschen. Ich freue mich schon darauf, einige von Euch auf dem einen oder anderen Törn wiederzusehen.

Also, bleibt dabei und mir gewogen,nächstes Mal gibt’s dann die Termine meiner nächsten Reisen. Für Leute, die gerne Hardcore segelnZwinkerndes Smiley, ist diesmal einiges interessantes dabei!

So stay tuned!

Unverhofft Kanarische Inseln

Eigentlich hatte ich ja mein Segeljahr 2015 gedanklich schon abgeschlossen und und mich auf einige Zeit zuhause mit Familie, Hund und Katze gefreut. Dann erhielt ich aber einen Anruf von Mola Yachting und eh ich mich’s versah, war ich wieder einmal drei Wochen in Puerto de Mogán auf Gran Canaria.

Diesmal auf der “Renate”, einer Bavaria 50 aus 2013, also ein hochmodernes Schiff von fünfzehn Metern Länge und geradezu abenteuerlicher Breite -  so werden halt die Schiffe heute gebaut. Der zur Verfügung stehende Innenraum ist riesig, fünf Doppelkabinen und ein ballsaalartiger Salon:

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Auch von Außen hat das Boot Maße, die Respekt erheischen. Das bewirkt nicht einmal die Länge von 15 Metern, auch nicht die reite von 4,65m an sich, sondern die Tatsache, dass diese große Breite bis an das Heck des Schiffs geht, um innen geräumige Achterkabinen zu schaffen.

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Zu allem Überfluss hatten auch noch Leute abgesagt, sodass ich dieses Schlachtschiff zwei Wochen lang mit jeweils einem einzigen Crewmitglied durch die Inseln schipperte. Das war zwar kein Problem, hielt mich aber doch bei interessanterem Wetter ziemlich vom Fotografieren ab, also gibt’s diesmal nicht sooo viele Bilder.

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass ich ungewöhnliche Schiffsnamen sammelte. Auch diesmal habe ich wieder zwei schöne Exemplare ergattert.

Der hier ist gerade zu philosophisch, ich stelle das mal einfach so ohne Kommentar hierher:

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Schon noch ein bisschen seltsamer ist das nachstehende Boot, das ich auf La Gomera entdeckte:

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So ein Schiffsname macht mich ja schon nachdenklich Zwinkerndes Smiley

Interessantes gab es diesmal auf La Gomera zu sehen. San Sebastian ist der Starthafen der Talisker Whisky Atlantic Challenge. Hier bei handelt es sich um 26 Einzelverrückte und Teams, die inzwischen dabei sind, über den Atlantik zu rudern!

Wenn Ihr zwei Zeilen höher den Link anklickt, könnt Ihr sehen, wie weit die inzwischen schon gekommen sind. Als ich Mitte Dezember dort war, war man noch am üben und vorbereiten.

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So gern ich auch auf See bin – tauschen möchte ich mit denen nicht!

A propos La Gomera: Auf den folgenden Bildern sieht man recht gut, wie eng der Hafen für größere Fähren und Schiffe ist und wie artistisch meine “Kapitänskollegen” da manchmal anlegen müssen:

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Wie immer: Die Kanaren sind ein tolles Segelrevier! Natürlich gibt es auch hier mal Flauten, wenn aber der Wind dann bläst, hat man Segeltage wie diesen hier:

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Strahlend blauer Himmel, knapp über zwanzig Grad und eine Segelbrise vom allerfeinsten! So macht Hochseesegeln Spaß. Natürlich gibt es auch Tage mit arg viel Wind (hatten wir auch – aber bei zwei Mann Besatzung keine Chance zum Fotografieren) oder gar keinem Wind, aber ein solches Wetter im trüben Dezember hellt vieles auf – auch die Seele Daumen hoch

Wenn man jetzt die Kamera senkrecht nach oben schwenkt, sieht die ganze Sache bei einem Mast von über zwanzig Metern Höhe so aus:

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Wenn mein Crew-Mitglied mich nicht auf so charmante Weise daran erinnert hätte, dass wir den dritten Advent hatten, wäre mir das bestimmt nicht eingefallen.

 

 

 

 

 

 

 

Ein paar Impressionen von unterwegs noch.

Ein Hafen, den ich im Gegensatz zu manchen meiner Kollegen gern anlaufe, ist Garachico auf der “Rückseite” von Teneriffa. Als ich in vor zwei Jahren kennen lernte, war er noch fast leer, da er gerade erst eröffnet worden war. Inzwischen hat er sich schon gut gefüllt.

Das Städtchen Garachico ist ein wunderschöner alter Ort mit einem tollen alten Stadtkern und sehr guten Restaurants, der touristisch nicht überlaufen ist. Der Hafen allerdings ist eine gewisse Herausforderung in der Ansteuerung. Nachts sollte man auf keinen Fall einlaufen – und bei sehr viel Seegang besser auch nicht. Die Hafeneinfahrt ist arg eng und wird von teilweise sehr schlecht sichtbaren Riffen bewacht. Zum Beispiel:

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Seht Ihr den weißen Strich in der Bildmitte? Das sind höchst gefährliche Unterwasserfelsen, an denen man relativ eng vorbei muss. Nicht ungefährlich das Ganze. Die weitere Einfahrt in den Hafen sieht dann so aus:

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Wenn man allerdings an diesem Wellenbrecher erstmal vorbei ist, liegt man sicher und ruhig wie in Abrahams Schoß.

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Auf La Gomera laufen ja regelmäßig die Fähren von Teneriffa mit den Tagesausflüglern aus Los Christianos ein. Sieht man das von See aus, ergibt sich eine ganz witzige Perspektive, die ich hier mal zusammengestellt habe.

 

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Zum Schluss gibt’s noch ein kleines Fotoalbum. In Puerto de Mogán gab es einen Kongress, der am letzten Samstag meiner Reise ein Folklorefest im Hafen veranstaltete. Da Folklore und Volksmusik hier nicht nur für Touristen gemacht wird, sondern lebt (Ich habe auch hier wieder eine Br gefunden, wo ich mit den Einheimischen Musik machte), ergaben sich einige nette Bilder, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Mit diesen wunderschönen Bildern – die mich teilweise sehr an meinen geliebten Karneval in Rio de Janeiro erinnern – verabschiede ich mich mich nach einem ereignisreichen Jahr von Euch. Allen meinen Freunden wünsche ich einen Guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016. Wenn meine Gesundheit mich nicht im Stich läßt, kann ich Euch schon jetzt viele interessante Segelabentwur, zum Teil in für mich ganz neuen Revieren versprechen. Das kommende Jahr wird wieder spannend.

So stay tuned!