Sizilien mal anders herum

So, seit Sonntag bin ich wieder unterwegs. Leider mit ziemlicher Verspätung: Bei unserem Mitreisenden Jon hatte die Lufthansa (bzw. Air Dolomiti im Codesharing) das Gepäck verbummelt. Die Telefoniererei dazu dauerte ziemlich, bis feststand, es kommt Sonntag nicht mehr. Dadurch (und auch wegen meiner wie immer sehr gründlichen Einweisung von mehreren Stunden) sind wir so arg spät weggekommen, dass wir unser ursprüngliches Ziel nicht erreichen konnten.

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Wir beschlossen dann, nach Balestrate zu gehen, weil die Strecke entsprechend kürzer war. Die Seehandbücher waren über diesen Hafen geteilter Meinung: Die einen sagten er wäre fertig, die anderen bestritten das – leider hatten letztere Recht. Es gibt nur eine Mole und sonst nix – nicht mal die in ALLEN Handbüchern angegebene Molenbefeuerung. Sehr unpraktisch. Also mussten wir weiterfahren. Der nächste Hafen, in dem wir dann Abends um elf Platz fanden war CASTELLAMARE DEL GOLFO. Ein nettes fast mittelalterliches Städtchen. Während der Skipper todmüde und platt ins Bett fiel, sind zwei von uns dann noch zum Eis essen in die Stadt gelaufen.

Ach, wen es interessiert (und noch nicht mit der Orion gefahren ist), so sieht mein Arbeitsplatz an Bord aus:

20120714_102709 Auf dem Tisch seht Ihr den Schiffs-Laptop für die Navigation (enthält die Seekarten der ganzen schiffbaren Welt und mein eigenes Netbook (Backupsystem ebenfalls mit allen Karten und Logbuch-Software – außerdem schreibe ich darauf diesen Blog). Links stehen übereinander ein GPS und der Navtex-Empfänger (bringt mir u.a. den Seewetterbericht auf seinen Bildschirm). Die kleinen Teile, die darüber an der Wand hängen sind das Bordhandy und das Handfunkgerät.  Rechts daneben sieht man den Bildschirm der Radaranlage, darunter das Raio, ein Kurzwellenempfänger (für Wetterberichte auf der hohen See) und ein elektronische Barograph. Hinter meinem Sitz sieht man das Sicherungspanel, über das ich alle Stromverbraucher auf dem Boot steuere und darüber das UKW-Funkgerät. Hinter meinem Rücken an der Wand habe ich (in weißgelb) die Seenotbake, mit der ich per Satellit um Hilfe rufen kann und daneben unser Satellitentelephon. Daneben hängt dann noch (nicht mehr im Bild) ein SART-Radartransponder, mit der man im Notfall Helfer per Radar zu uns lotsen kann. Die Seeleute unter Euch mögen mir verzeihen, wenn ich der Verständlichkeit halber manche Dinge hier etwas vereinfacht beschrieben habe.

Der nächste Schlag führte uns dann an den Westrand Siziliens nach Trapani. (Fur meine Freunde in Griechenland: Das ist die italienische Verballhornung des griechischen Wortes Drepanon, was Sichel bedeutet). Eine nette kleine Marina mit unheimlich freundlichen Leuten, aber abenteuerlich eng, wie man sieht:

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Wie bin ich bloß mit einer 15m-Yacht durch diese Lücke in den Liegeplatz gekommen…

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