das Treffen der Generationen

Hab ich doch letztes Mal noch uwei schöne Fotos vergessen, die ich im Dezember in San Miguel auf Teneriffa aufnehmen konnte.

Da lagen direkt nebeneinander zwei Schiffe, mit denen ich im vergangenen Jahr als Skipper gefahren bin:

Rechts die RENATE von Mola, mit der ich gerade unterwegs war, und links daneben die SANTA MARIA von Nordtoern, mit der ich 2014 und 2015 große Hochseetörns gefahren bin.

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Selten kann man so schön den Unterschied der Generationen im Yachtbau sehen. Beide Schiffe sind exakt gleich lang – aber von der Yachtarchitektur liegen über drei0ig Jahre dazwischen.

Ich bin beide gründlich gefahren und kann nicht sagen, was besser ist. Die Unterschiede sind jedenfalls riesig, sowohl im Segelverhalten, als auch z.B. im Platz unter Deck und im Cockpit.

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Es ist gut möglich, dass ich die Renate demnächst nochmal fahre, aber jetzt ist erst einmal die SANTA Maria wieder dran.  Für den Törn vom 06.- 13.. Februar ab Teneriffa nach La Gomera und La Palma sind noch Kabinenplätze frei.

Wer also kurzfristig noch Lust oder Zeit hat, melde sich bei Segelwolf@gmx.de.

Nachdem ich nun ja schon Weihnachten in meinem Blog vergessen habe, möchte ich jetzt wenigstens meinen ersten Blog in 2016 benutzen, allen meinen Freunden Mitseglern und Followern ein gesundes, erfolgreiches und schönes Neues Jahr zu wünschen. Ich freue mich schon darauf, einige von Euch auf dem einen oder anderen Törn wiederzusehen.

Also, bleibt dabei und mir gewogen,nächstes Mal gibt’s dann die Termine meiner nächsten Reisen. Für Leute, die gerne Hardcore segelnZwinkerndes Smiley, ist diesmal einiges interessantes dabei!

So stay tuned!

Unverhofft Kanarische Inseln

Eigentlich hatte ich ja mein Segeljahr 2015 gedanklich schon abgeschlossen und und mich auf einige Zeit zuhause mit Familie, Hund und Katze gefreut. Dann erhielt ich aber einen Anruf von Mola Yachting und eh ich mich’s versah, war ich wieder einmal drei Wochen in Puerto de Mogán auf Gran Canaria.

Diesmal auf der “Renate”, einer Bavaria 50 aus 2013, also ein hochmodernes Schiff von fünfzehn Metern Länge und geradezu abenteuerlicher Breite -  so werden halt die Schiffe heute gebaut. Der zur Verfügung stehende Innenraum ist riesig, fünf Doppelkabinen und ein ballsaalartiger Salon:

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Auch von Außen hat das Boot Maße, die Respekt erheischen. Das bewirkt nicht einmal die Länge von 15 Metern, auch nicht die reite von 4,65m an sich, sondern die Tatsache, dass diese große Breite bis an das Heck des Schiffs geht, um innen geräumige Achterkabinen zu schaffen.

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Zu allem Überfluss hatten auch noch Leute abgesagt, sodass ich dieses Schlachtschiff zwei Wochen lang mit jeweils einem einzigen Crewmitglied durch die Inseln schipperte. Das war zwar kein Problem, hielt mich aber doch bei interessanterem Wetter ziemlich vom Fotografieren ab, also gibt’s diesmal nicht sooo viele Bilder.

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass ich ungewöhnliche Schiffsnamen sammelte. Auch diesmal habe ich wieder zwei schöne Exemplare ergattert.

Der hier ist gerade zu philosophisch, ich stelle das mal einfach so ohne Kommentar hierher:

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Schon noch ein bisschen seltsamer ist das nachstehende Boot, das ich auf La Gomera entdeckte:

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So ein Schiffsname macht mich ja schon nachdenklich Zwinkerndes Smiley

Interessantes gab es diesmal auf La Gomera zu sehen. San Sebastian ist der Starthafen der Talisker Whisky Atlantic Challenge. Hier bei handelt es sich um 26 Einzelverrückte und Teams, die inzwischen dabei sind, über den Atlantik zu rudern!

Wenn Ihr zwei Zeilen höher den Link anklickt, könnt Ihr sehen, wie weit die inzwischen schon gekommen sind. Als ich Mitte Dezember dort war, war man noch am üben und vorbereiten.

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So gern ich auch auf See bin – tauschen möchte ich mit denen nicht!

A propos La Gomera: Auf den folgenden Bildern sieht man recht gut, wie eng der Hafen für größere Fähren und Schiffe ist und wie artistisch meine “Kapitänskollegen” da manchmal anlegen müssen:

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Wie immer: Die Kanaren sind ein tolles Segelrevier! Natürlich gibt es auch hier mal Flauten, wenn aber der Wind dann bläst, hat man Segeltage wie diesen hier:

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Strahlend blauer Himmel, knapp über zwanzig Grad und eine Segelbrise vom allerfeinsten! So macht Hochseesegeln Spaß. Natürlich gibt es auch Tage mit arg viel Wind (hatten wir auch – aber bei zwei Mann Besatzung keine Chance zum Fotografieren) oder gar keinem Wind, aber ein solches Wetter im trüben Dezember hellt vieles auf – auch die Seele Daumen hoch

Wenn man jetzt die Kamera senkrecht nach oben schwenkt, sieht die ganze Sache bei einem Mast von über zwanzig Metern Höhe so aus:

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Wenn mein Crew-Mitglied mich nicht auf so charmante Weise daran erinnert hätte, dass wir den dritten Advent hatten, wäre mir das bestimmt nicht eingefallen.

 

 

 

 

 

 

 

Ein paar Impressionen von unterwegs noch.

Ein Hafen, den ich im Gegensatz zu manchen meiner Kollegen gern anlaufe, ist Garachico auf der “Rückseite” von Teneriffa. Als ich in vor zwei Jahren kennen lernte, war er noch fast leer, da er gerade erst eröffnet worden war. Inzwischen hat er sich schon gut gefüllt.

Das Städtchen Garachico ist ein wunderschöner alter Ort mit einem tollen alten Stadtkern und sehr guten Restaurants, der touristisch nicht überlaufen ist. Der Hafen allerdings ist eine gewisse Herausforderung in der Ansteuerung. Nachts sollte man auf keinen Fall einlaufen – und bei sehr viel Seegang besser auch nicht. Die Hafeneinfahrt ist arg eng und wird von teilweise sehr schlecht sichtbaren Riffen bewacht. Zum Beispiel:

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Seht Ihr den weißen Strich in der Bildmitte? Das sind höchst gefährliche Unterwasserfelsen, an denen man relativ eng vorbei muss. Nicht ungefährlich das Ganze. Die weitere Einfahrt in den Hafen sieht dann so aus:

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Wenn man allerdings an diesem Wellenbrecher erstmal vorbei ist, liegt man sicher und ruhig wie in Abrahams Schoß.

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Auf La Gomera laufen ja regelmäßig die Fähren von Teneriffa mit den Tagesausflüglern aus Los Christianos ein. Sieht man das von See aus, ergibt sich eine ganz witzige Perspektive, die ich hier mal zusammengestellt habe.

 

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Zum Schluss gibt’s noch ein kleines Fotoalbum. In Puerto de Mogán gab es einen Kongress, der am letzten Samstag meiner Reise ein Folklorefest im Hafen veranstaltete. Da Folklore und Volksmusik hier nicht nur für Touristen gemacht wird, sondern lebt (Ich habe auch hier wieder eine Br gefunden, wo ich mit den Einheimischen Musik machte), ergaben sich einige nette Bilder, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Mit diesen wunderschönen Bildern – die mich teilweise sehr an meinen geliebten Karneval in Rio de Janeiro erinnern – verabschiede ich mich mich nach einem ereignisreichen Jahr von Euch. Allen meinen Freunden wünsche ich einen Guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016. Wenn meine Gesundheit mich nicht im Stich läßt, kann ich Euch schon jetzt viele interessante Segelabentwur, zum Teil in für mich ganz neuen Revieren versprechen. Das kommende Jahr wird wieder spannend.

So stay tuned!

Segelwolf aus dem Wasser gerettet!

Aus dem Wasser gerettet heißt gottseidank nicht aus Gefahr gerettet – aber die Überschrift gefiel mir halt gut Zwinkerndes Smiley.

Ich habe während der der Hanseboot 2015 in Hamburg einige Tage auf dem Stand der Segelschule Well Sailing und beteiligte mich an Vorführungen unter dem Titel Zurück an Bord, bei denen es täglich um etwas ging, das mich als professionellen Skipper immer wieder bewegt: Wenn denn einer “in den Bach” fällt: Wie bekomme ich den wieder an Bord?

Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass genau dieser Punkt in der seglerischen Führerscheinausbildung viel zu kurz kommt oder sogar überhaupt nicht behandelt wird. Richard Jeske von Well Sailing ist in der Szene bekannt dafür, sich ganz besonders mit Sicherheitsthemen zu beschäftigen. In vielen Vorträgen auf den großen Bootsmessen in Deutschland macht er Segler mit Lösungen für dieses Problem vertraut.

Meine Aufgabe war es, mich als “Opfer” zur Verfügung zu stellen, um am lebenden Modell Möglichkeiten aufzuzeigen, einen über Bord geqangenen Menschen zurück an Bord zu holen.

Dazu musste ich mich erst einmal lebensecht bekleiden:

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Weil das Wasser in den ersten Tagen der Messe nur 12 Grad hatte, trug ich unter dem schweren Ölzeug auch noch einen Neoprenanzug. Ihr könnt Euch vorstellen, dass eine Weile dauerte, bis ich mich in alles hineingezwängt hatte.

Auf der “Boot” in Düsseldorf hatte ich mir Anfang des Jahres eine neue Crewsaver Rettungsweste gekauft. Wie praktisch, dass ich hier dasselbe Modell trug, und mir so das Austesten meiner eigenen Weste im Wasser sparen konnte Flirten - Mann

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Zu Beginn wurde Richard von der Moderatorin zu Sicherheitsthemen, u.a. das ständige Tragen von Rettungswesten usw. interviewt.

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Zu diesem Zeitpunkt schwitze ich meistens noch mörderisch, weil ich für außerhalb des Wassers und unter dem Scheinwerfern natürlich viel zu dick angezogen war.

Als nächstes wurde ein Freiwilliger oder eine Freiwillige gesucht, um mich zu “retten”. Meistens hatten wir dafür eine Frau, um zu zeigen, dass das auch mit einem schweren Kerl wie mir funktioniert, aber am Tag, als wir diese Fotos machten, stellte sich ein Schweizer Besucher zur Verfügung.

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Ja, und dann ging’s los. Im ersten Schritt wurde gezeigt, wie und wie schnell eine Automatik-Rettungsweste sich im Wasser öffnet. Also nahm ich Anlauf…

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…und sprang ins Wasser…

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Wie man sieht,macht der Segelwolf ganz schön Wellen.

Rettungswesten sollen ja ohnmachtssicher sein (der Klassiker: Segler bekommt Großbaum an den Kopf). Also sorgen sie dafür, dass man in stabiler Rückenlage bleibt und immer der Kopf ausreichend aus dem Wasser schaut. Auf den nächsten beiden Bildern kann man gut erkennen, dass bei einer solchen Weste sich beide Hälften nacheinander aufblasen, und so den ins Wasser gefallenen auf jeden Fall auf den Rücken drehen ( ich war – was man bei dem Platsch nicht sieht -  nämlich mit dem Gesicht nach unten hineingesprungen).

Erst eine Hälfte…

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dann die andere Hälfte.

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Als nächstes klappte ich dann noch die Sprayschutzhaube vor, die das Gesicht vor Gischt schützen soll. Man sieht auch gut den AIS-Notsender, den man als Zubehör in die Weste einbauen kann, und der sich in einem solchen Notfall automatisch auslöst und per Funk ein AIS-Notsignal an alle Empfänger und Plotter sendet, die in Reichweite sind.

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Ja –und dann fing Richard an zu erzählen und zu erzählen und ich lag dann so im Wasser vor mich hin und wartete und wartete, bis es endlich weiterging.

 

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Als erstes demonstrierten wir eine Methode des An-Bord-Holens, wenn der ins Wasser gefallene noch mithelfen kann: Die Wurfleine in Verbindung mit einem Fall oder mit einer speziellen Talje, einem Flaschenzug.

Eine solche Wurfleine in ihrem kleinen Säckchen kostet nicht viel und kan kann sich einfach an der Heckreling befestigen. Es gibt Versionen mit 10 und mit 20 Meter Leine. Wir verwendeten hier die lange Wurfleine.

Richard erklärt dem Publikum und unserem Helfer, wie das ganze funktioniert und dann wird geworfen. Ich habe mich dann zu der Leine hingehangelt und sie mir mit einem Karabinerhaken um die Brust gebunden.

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Hier sieht man das schwimmende Endstück der Leine, an dem der Gurt mit dem Karabinerhaken hängt, den sich der zu rettende um die Brust bindet. Damit wird erst einmal eine Verbindung zum Badenden geschaffen (was grundsätzlich immer erst einmal das Wichtigste ist -  nur wen man am Haken hat, den kann man schließlich auch retten).

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Unser Schweizer konnte mich dann zum Steg bzw. zum Boot ziehen, von wo ich dann an Bord geholt werden konnte.

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Dann wurde die Talje an dem verstärkten Ende der Wurfleine befestigt. Man kann natürlich auch ein Fall, z.B. das Spinnakerfall nehmen und den “Wasserfall” damit hochkurbeln. So eine spezialisierte Talje zwischen Rettungsapparat und Fall hat aber durchaus Vorteile: Der wichtigste von allen: Man kann sich dort hinstellen, wo man die Person aus dem Wasser holt. Muss man das Fall mit einer Winsch im Cockpit bedienen, sieht man im schlimmsten Fall den außenbords gegangenen überhaupt nicht. Außerdem ist die Talje sechsfach übersetzt. Deshalb konnten mich an den anderen Tagen auch Mädels locker an Bord hieven.

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So, damit war ich dann zum ersten Mal gerettet und konnte mir die Rettungsleine wieder vom Bauch montieren.

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Hier kann man sehr gut sehen, was alles passiert, wenn man in voller Montur ins Wasser fällt: Achtet mal auf das Wasser, das mir aus dem Ärmel der Öljacke läuft. Wenn ich mein Gewicht, die Klamotten, die Rettungsweste und das ganze Wasser in der Kleidung zusammenrechne, dürfte ich dergestalt als Gesamtkunstwerk bestimmt 140 – 150 Kilogramm gewogen haben. Nicht leicht, so ein Gewicht aus dem Wasser zu bekommen.

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Damit war dann die erste Vorführung abgeschlossen und ich stieg für den zweiten Anlauf wieder ins Wasser

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Wem diese Rettungsweste riesig vorkommt, der hat Recht! Nirmalerweise sind die auch etwas kleiner. Es handelt sich hierbei um ein für das Volvo Ocean Race mit dem Abu Dhabi Racong Team entwickelte Hochsee-Weste mit 290 NM Auftrieb – für “Otto-Normal-Segler” reichen

Werte zwischen 150 und  180 NM völlig aus. Wenige von uns werden schließlich bei Windstärke zehn bei Kap Horn ins Wasser fallen.

Ich zweiten Durchgang geht es darum, jemanden aus dem Wasser zu fischen, der selbst eigentlich nicht mehr mithelfen kann.

Auch hier geht es zunächst darum, überhaupt einmal eine Verbindung mit dem über Bord gefallenen herzustellen. Das ist gar nicht so einfach, wenn die Bordwand hoch ist und derjenige nicht mehr mithelfen kann. Eine einfache und interessante Möglichkeit besteht z.B. aus einem billigen ummantelten Stahlseil mit einem Auge am Ende. Mit diesem Auge kann man eine Schlinge machen, die im Wasser offen bleibt.

Mit dieser Schlinge kann man dann seinen Kandidaten auch aus größerer Höhe einigermaßen gut angeln und hat ihn dann erst einmal fest und sicher.

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Als nächstes wird dann an den Relingsstützen ein Rettungsnetz montiert. Das vordere Ende wird dann wieder an ein Fall bzw. an die dazwischen montierte Talje befestigt und es entsteht eine Öffnung, in die man den Gewasserten dann hineinziehen kann.

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Danach kann man dann Netz mitsamt der Figur hochziehen und an Deck holen. Da ich ja “toter Mann” gespielt und überhaupt nicht mitgeholfen habe, sieht das dann so aus:

 

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Wenn man es geschickt anstellt, könnte man mich nicht nur einfach ablegen, sondern bis ins Cockpit hieven oder zur Not sogar noch den Niedergang hinunter bis in den Salon. Ganz entscheidend ist nur, dass das waagerecht geschieht. Nach neueren Erkenntnissen dürfen Unterkühlte auf keinen Fall senkrecht aus dem Wasser geholt werden, da dies zum plötzlichen Herztod führen kann.

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Damit war dann meine Mitwirkung an der Vorführung beendet.

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Danach musste ich erst einmal abtropfen, bevor ich in die Katakomben der Messehalle verschwand um mich unzuziehen.

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Zum Abschluss gibt’s noch mal ein Bild einer aufgeblasenen großen Rettungsweste, bevor sie getrocknet und wieder zusammengelegt wird, um für den nächsten Rettungseinsatz wieder bereit zu sein.

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Spaß hat’s gemacht, lehrreich war’s für mich und andere. Da ich auch mal die andere Seite gemacht und jemand anders aus dem Wasser gezogen habe, konnte ich auch Übung im Anwenden dieser Rettungsmittel  bekommen und das, was ich Euch vor einem guten halben Jahr im ISAF-Sicherheitskurs vorgestellt habe, noch vertiefen und auffrischen.

Wer sich für diese Dinge noch mehr interessier, findet z.B. hier weitere Informationen.

Eigentlich hätte ich jetzt sagen müssen, das war’s für dies Jahr. Jetzt ist mir aber doch noch ein zusätzlicher Auftrag ins Haus geflogen. Im Dezember bin ich für drei Wochen nochmal auf Gran Canaria. Wer also Zeit und Lust hat, eine Woche schönstes Kanarensegeln auf einer neuen Bavaria 50 zu machen, melde sich bei mir.

Ansonsten geht es weiter im nächsten Jahr.

So stay tuned!

Biskaya mit Hindernissen

Über den nächsten Abschnitt meiner langen Reise in den Süden kann ich leider nur sehr wenig berichten und noch weniger Bilder zeigen.

Erstaunlicherweise war dieses eine Teilstück ausnahmsweise schlecht gebucht, sodass wir für diese Biskayaquerung nur zu dritt an Bord waren. Geplant war, das recht gemütlich, mit einzelnen Tagesetappen längs der französischen bzw. spanischen Biskayaküste, mit einer einzelnen Nachtfahrt. Gekommen ist es aber dann ganz anders.

Wie ja schon berichtet, lag nördlich von uns ein riesiges dickes fettes Hoch, dass da um diese Jahreszeit eigentlich so nicht hingehört. Das brachte nicht nur jede Menge kalte Luft aus dem hohen Norden, sondern vor allem tagelang sehr viel Wind. Am Tage als wir eigentlich in La Rochelle losfahren wollten bzw. mussten, sah der Windanzeiger im Hafen schon so aus:

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Wenn das im Hafen schon so ist, wie viel Wind mag dann erst draußen auf dem Meer sein – und vor allem: Wenn das ein paar Tage lang so aus der entsprechenden Richtung bläst, hast Du in der Biskaya dann Wellenhöhen von 8 – 10 Metern.

Und so sah z.B. an einem Tag die dazugehörige Bodenwetterkarte aus:

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Wer ein bisschen was von Meteorologie versteht, sieht, dass da ein riesiges fettes Hoch mit einem Kern in der Nordsee liegt (vorher war es in der Irischen See, und hat mich da schon gestört). An seiner Westkante brausen heftige Winde aus dem Norden in den europäischen Süden und diese Winde stehen tagelang direkt in die Biskaya hinein. Eine üble Konstellation.

Resultat: Wir blieben vier lange Tage in La Rochelle hängen und konnten nicht losfahren. Man schaut sich dann mal die Stadt an, besucht das zugegebenermaßen hochinteressante Schifffahrtsmuseum, aber dann? Wir haben uns einmal ein Auto gemietet und sind auf die Ile de Re vor La Rochelle gefahren. Angeblich ein touristisches Highlight, aber so ganz der Brüller war es nicht – zumal bei dem schlechten regnerischen und stürmischen Wetter, das wir hatten.

Trotzdem hier einige Bilder von diesem Ausflug:

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Die Surfer fanden den Wind natürlich toll! Kuss senden

Ganz hübsch war ein kleines Dorf, dass wir uns anschauten. Man beachte z.B. das Straßenschild, das  auf ein Gässchen mit nur 1,70m Breite hinweist.

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Die Kirche, die man auf dem rechten Bild sieht, war von innen ziemlich groß, größer als ich dachte, und hatte sehr farbenfrohe Fenster:

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Interessant fand ich, das auf dieser Insel direkt in strandnähe Wein angebaut wurde.

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Schaut mal, direkt neben dem Wein wachsen Pflanzen, die man eigentlich nur mit Strand assoziiert. Man sollte glauben, dass der Boden für Wein dort viel zu salzig ist, dass scheint aber nicht so zu sein.

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Und keine fünfzig Meter von diesem Platz sieht es dann schon so aus:

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Ansonsten blieb uns in dieser Zeit nicht viel anderes übrig als drei wichtigen Dingen zu frönen:

Gut trinken

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Gut essen:

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Gut Karten spielen:

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Wie’s weiter geht, kommt dann im nächsten Blog.

So stay tuned!

Von Brest nach La Rochelle–Teil 1

 

Wie schon erwähnt, hatte ich in Brest einen “Ruhetag”, weil die alte Crew von Bord ging und die “Neuen” an Bord kamen. Von Ruhe ist da meistens nichts zu spüren. Immer ist alles mögliche zu erledigen, zu besorgen oder zu reparieren – und dann kommen ja auch schon die neuen, auf die man ja auch schon gespannt ist.

Am ersten Tag fuhren wir zum eingewöhnen nur quer über die Rade de Brest nach Cameret-sur-Mer, einem kleinen Ort mit Marina, auf dessen Parkplatz erstaunlich viele deutsche Autos standen.

Der´erste große Schlag über 62 Seemeilen kam dann am nächsten Tag. Es ging nach Bénodet, einem netten kleinen Hafen in einer bretonischen Flußmündung. Er zeichnete sich eigentlich durch nichts besonderes aus, deshalb gibts auch keine Fotos. Erstaunlich war nur, dass plötzlich die französische Grenzpolizei mit einem Booterschien, und mit vier Mann eine Schiffs- und Ausweiskontrolle durchführte. Die Jungs waren eigentlich sehr nett. Ich hatte das Gefühl, dass sie eigentlich mehr auf unser Schiff neugierig waren, so einen Typ sieht man ja heutzutage selten. Als sie dann noch erfuhren, dass es ein französisches Boot ar, dass in Marans in der Nähe von La Rochelle gebaut wurde, glänzten zumindest bei einem von ihnen richtig die Augen.

Navigatorisch war dieser Tagestörn ziemlich anspruchsvoll. Man muss schon sehr genau rechnen, damit man nicht an der falschen Stelle von heftigen Strömen in der falschen Richtung erwischt wird. Wir bewegen uns ja in der Bretagne in einem Gebiet, das weltweit führend ist in Bezug auf die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut.

Der nächste Tag führte uns dann in die alte Hafenstadt Lorient. Der Name der Stadt kommt von L’Orient, also dem Osten. da dies der Heimathafen der französischen Ostindien-Kompanie war.

Kommt man von See, sieht man als erstes ein altes Fort, dessen Bebauung mit der futuristischen neuen Hafenmeisterei einen schönen Kontrast gibt.

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Dieser Kontrast wird uns hier noch öfter begegnen.

Bei der Ansteuerung sollte man schon ein bisschen vorsichtig sein- wie hier ja eigentlich überall – denn z.B. diese Felsen direkt neben der Fahrwassertonne sind bei Flut nicht zu sehen. Das rumst dann sonst heftig.

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Das auffälligste Gebäude im Hafen ist ein Relikt aus alten Kriegszeiten, nämlich ein riesiger deutscher U-Boot-Bunker.

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Dieser Bunker sollte für das Schicksal der Stadt entscheidend sein. Die Alliierten haben im Zweiten Weltkrieg mehrfach versucht, das Ding zu bombardieren und zu beschädigen. Dank der “soliden Bauweise” ist ihnen das leider nicht gelungen. Man hat deshalb beschlossen, die Versorgungslinien zum U-Boot-Stützpunkt zu bombardieren. Das führte dazu, dass 1943 fast die gesamte Stadt zerstört wurde. Die deutsche Marine hat sich aber trotzdem hier so festgekrallt, dass nach der alliierten Invasion 1944 die Stadt von den Engländern und Amerikanern belagert wurde, die Deutschen konnten sich aber tatsächlich hier bis zum bitteren Ende, also bis zum 10. Mai 1945 halten.

Wie auch anderswo hat man nach dem Krieg versucht, diese U-Boot-Bunker zu sprengen. Ein völlig vergebliches Unterfangen. Die Wände sind so dick, dass das Ding praktisch unzerstörbar ist. inzwischen hat man sich mit den Bunkern auch abgefunden.

Neben supermodernen Anlagen und Schiffen, auch der französischen Marine, sieht man dann auch gelegentlich mal einen Kahn, an dem der Zahn der Zeit doch schon heftig genagt hat:

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Besonders schön finde ich auch diesen verlassenen Dampfer, dessen Vogelbesatz schon etwas unwirkliches wie in einem Hitchcock – oder Horrorfilm hat:

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Lorient ist eines der Zentren der französischen Hochseesegelei. Es gibt mehrere Marinas und einen netten kleinen Stadthafen, in dem wir uns ein Plätzchen suchten, nachdem wir bei Niedrigwasser gerade so eben über die Barre direkt davor geschwappt waren. Dann lagen wir aber sehr schön ruhig, und was wichtig ist: Die neugebauten sanitären Anlagen waren vorbildlich! Wer viel segelt, weiss das zu schätzen.

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Leider lagen wir direkt gegenüber einem Fähranleger, der schon morgens sehr früh wie ein Stadtbus alle paar Minuten ein Schiff brachte, dass dort auch noch geräuschvoll umdrehte.

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Ach ja, zwischendurch mal zwei, drei  Bilder, die jetzt nicht direkt mal was damit zu tun haben:

Wer schon mit mir gesegelt ist, weiß, dass ich eine Schuh-Macke habe und nach längerer Zeit auf See eine Art sockenallergie entwickle. Ich bin deshalb der einzige Skipper, den ich kenne, der an Bord als Segelschuhe seit Jahren Krankenhaus-Clogs benutzt:

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Und schön war in Lorient auch folgendes. Als wir langsam am Militärhafen vorbeifuhren, hörten wir immer so komische Geräusche, die uns aber primär unseemännisch vorkamen.  Auf Verdacht hab dann mal das nachstehende Bild geschossen:

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Ein Stückchen weiter war dann nicht nur zu hören, sondern auch besser zu sehen, was da stattfand: Ein Mensch stand vor seinem offenen Kofferraum und übte in einer französischen Militärgarnison das Blasen auf seinem Dudelsack!!

Wir haben stark vermutet, dass seine Frau ihn rausgeworfen und zum üben woanders hin geschickt hat.Verliebt

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Beim Wegfahren am nächsten Morgensahen wir dann wieder den U-Boot-Bunker und haben dann dahin noch eine Runde gedreht, um uns das alles näher zu betrachten:

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Hier kommt wieder der Kontrast ins Spiel: Vor dem Bunker liegt ein völlig verrostetes gesunkenes Schiff – und neben dem Bunker ist die modernste Marina der Bretagne, in der ausschließlich millionenteure Regattaschiffe liegen:

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Unter anderem lag dort ein Wahnsinns-Trimaran. Ich konnte leider den Namen nicht erkennen, aber wenn der abgeht, ist nicht mal fliegen schöner:

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Wir man sieht, werden diese Bunker auch heute noch genutzt. unter anderem finden dort Tauchgänge statt und es wird Seenotrettung geübt.

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Beim Auslaufen kamen uns dann einige seglerische Legenden entgegen.

Es begann mit einer wunderschönen Yacht aus alten Zeiten:

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Danach kamen dann zwei Schiffe, die beide Segelgeschichte geschrieben haben. Es waren zwei Yachten des weltberühmten französischen Hochseeseglers Eric Tabarly, der alle seine Yachten Pen Duick nannte. Nacheinander fuhren an uns die Pen Duick III und Pen Duick VI vorbei, sein vorletztes Schiff, bevor er als Einhandsegler auf der Pen Duick VII 1998 von Bord fiel und ertrank.

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Alle diese Schiffe werden hier in Lorient erhalten, liebevoll gepflegt und segeln immer noch.

Von hier aus ging es dann auf eine der schönsten bretonischen Inseln, aber davon dann beim nächsten Blog.

So stay tuned!

Next Stop: Frankreich

und weiter geht es auf der großen Reise bis in den Süden Portugals.

Nach Guernsey und Großbritannien steht jetzt für ein ganzes Stück Frankreich auf dem Programm.

Begonnen haben wir in der großen Bucht von St. Malo, die sich durch einen noch heftigeren Tidenhub als auf den englischen Kanalinseln direkt davor auszeichnet. Bis zu zwölf Meter und mehr gibt es hier bei Spring in einigen Ecken.

Ein Franzose, der auf Guernsey neben mir lag, empfahl mir als Anlaufhafen das bretonische Dorf Lézardrieux, auf das ich von selbst im Leben nicht gekommen wäre. Lézardrieux liegt diverse Meilen landeinwärts am Fluss Trieux, auf den ersten Blick weitab vom Schuss. Wenn man aber genau hinschaut, sieht man, dass dieser Fluss die acht Meilen hinauf komplett schiffbar und selbst bei Niedrigwasser ausreichend tief ist. Also haben wir das Wagnis gewagt, und sind fast bei Ebbe dort hinein gefahren. Hier mal einige Bilder von dieser Fahrt:

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Man schaue sich z.B. mal diese Seezeichen näher an:

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Das sind die Backbordtonnen der Hafeneinfahrt, etwa bei halber Fluthöhe.

Oder auch so:

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Und hier nochmal ein Vergleich “vorher – nachher”:

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Die Fotos geben das gar nicht so toll wieder, aber in natura ist das schon beeindruckend.

In der kleinen Marina haben wir dann mit Mühe einen Platz gefunden, allerdings lagen wir da eher wie ein gestrandeter Wal zwischen den kleineren Booten herum

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Ansonsten ging’s uns aber ganz gut – vor allem nachdem wir den idealen Ort für die Aufbewahrung unserer Rotweinvorräte gefunden hatten:

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Leider hatten wir nicht viel Möglichkeiten, leckeres französisches Essen zu probieren. Erstens kamen wir reisebedingt erst spät an, und zum zweiten ist das ein ganz kleines Dorf von weniger als zweitausend Einwohnern, es gab also auch nicht viel.

Am nächsten Morgen mussten wir dann bei Eintritt der Flut mit ablaufend Wasser auch schon weiter und ließen einen Ort zurück, an den ich bestimmt noch einmal mit mehr Zeit kommen möchte.

Der vorletzte Stopp auf diesem Teilabschnitt war dann der Fährhafen von Roscoff, der den meisten Sportseeschifferscheinbesitzern (wow – was für ein Wort!) aus den Navigationsaufgaben wohlbekannt ist. Zu sehen gab es da nix interessantes, deshalb auch keine Fotos, genauso wie vom letzten Schlag in die große alte Hafenstadt Brest.

Dieser letzte Törn war navigatorisch für mich eine besondere Herausforderung: Der direkte Weg führt durch eine Enge namens Raz de Sein, die als eine der kritischsten Stellen für kleine Schiffe in Europa überhaupt gilt. Dort gibt es durch Ebbe und Flut bestimmte Strudel, Meeresströme die schneller laufen als unser Schiff fahren kann und im übelsten Fall ganz gewaltige Wellen. Die Seehandbücher sagen eindeutig: Nur durchfahren, wenn man es schafft, genau dann dort zu sein, wenn der Strom von Ebbe nach Flut kippt oder umgekehrt, also keine Strömung herrscht.

Abends vorher saß ich eine halbe Stunde, umringt von Seehandbüchern, Karten und Tidentabellen, um meinen Kuss zu berechnen: Resultat: Wir schafften es auf eine Viertelstunde genau. Also war die Durchfahrt völlig harmlos.

Auf dem letzten Stück nach Brest gab es dann nochmal so eine Stelle, durch die man zu bestimmter Zeit durch musste. Auch das gelang uns – nur waren wir dann viieel zu früh vor Brest, und haben dann nachts von drei Uhr bis acht Uhr morgens in der Bucht von Brest umhergekreuzt, um dort bei Tageslicht einzulaufen.

Ein spannender Törn von über siebenhundert Seemeilen ging dort zu Ende, und mit Wehmut verabschiedete ich mich von einer Crew, mit der es ganz besonders viel Freude gemacht hat.

Aber wie immer: Neues Spiel, neues Glück, und mit Spannung erwartete ich dann die neue Mannschaft, mit der ich von Brest nach La Rochelle segeln wollte.

Doch davon mehr im nächsten Blog.

Südengland und Kanalinseln

Wo waren wir letztes Mal stehen geblieben? Ach ja, in Milford Haven in Wales. Nicht gerade der Brüller, dieser Hafen, besonders nicht der Wartesteiger, aber was will man machen. Mit einem Schiff von knapp 15 Metern Länge und 2,10 Meter Tiefgang  gibt es in diesem Revier nicht sooo viele Häfen, in die man reinpasst.

Jedenfalls verabschiedeten wir uns von einem der größten Tankerhäfen der Britischen Inseln.

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Bevor es weitergeht, vielleicht noch ein paar Anmerkungen zum Wetter. Wir hatten eine für die Jahreszeit recht ungewöhnliche Wetterlage: Ein dickes, fettes Hoch lag ewig lange sehr weit nördlich im Nordatlantik und zog nur schneckenartig nach Osten weiter. Das führte zwar lange zu einigermaßen schönem Wetter, aber leider schaufelte es an seiner Ostseite haufenweise polare Kaltluft nach Süden, so dass es zwei Wochen lang von Irland bis in die Bretagne viel zu kalt für die Jahreszeit war. Man sieht auf dem folgenden Bild, dass demzufolge blauer Himmel und Kleidung eigentlich nicht zusammen passen.

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Wie schon erwähnt, ist auch an der Waliser und der Westküste von Cornwall eigentlich kein einziger Hafen, in den wir hinein gepasst hätten.

Wir beschlossen deshalb, gleich nach dem Ausschlafen noch einen Riesenschlag hinten dran zu hängen und “um die Ecke rum” bis nach Falmouth an der Südküste Cornwalls zu segeln.

Das ging auch ganz gut, wenn auch wie üblich mit Wind aus der falschen Richtung – nämlich Osten(!) – und der schlief dann irgendwann auch noch ein.

Nachdem wir die große Bucht von Bristol gekreuzt hatten, ging es dann so langsam zur westlichsten Ecke England, nach Lands End. Dort erwischte uns dann blöderweise auch noch für zwei, drei Meilen ziemlich übles Wasser. Wenn aufgrund der Tide Wind gegen Strom steht,

entwickeln sich dort sehr kabbelige Wellen und teilweise richtige Strudel, ein hochinteressantes Phänomen. Leider kann man das auf den Fotos nur ahnen.

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Schließlich umrundeten wir dann gegen Abend Lands End und bogen in den Englischen Kanal ein:

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Morgens um drei waren wir dann nach über 43 Stunden in Falmouth angekommen, erwischten mit viel Glück noch den letzten Platz am Steg und legten uns erst einmal schlafen.

Fotos gibt’s aus Falmouth diesmal keine, obwohl es immer noch ein Städtchen ist, das ich sehr mag. Ich habe aber schon viel interessantes im vergangenen Jahr beschrieben, als ich mit der Merenneito auf dem Weg nach La Coruna hier lag und Falmouth unser Absprunghafen für den langen Schlag durch die Biskaya war.

Eine Ausnahme gibt s doch: Auch in Falmouth lag wieder so ein Verrückter, der üder den Atlantik gerudert war. Regelmäßige Blogleser erinnern sich vielleicht: Auch auf den Kanarischen Inseln gab es gleich mehrere von diesen Booten.

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Ach ja, und dann gab es immer noch die Werbefigur vor dem englischen Seenotkreuzer:

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Nach einem Tag ausruhen ging s dann noch ein Stück nach Osten weiter, weil wir uns die alte Hafenstadt Plymouth anschauen wollten, die dann auch wirklich eine Reise wert war.

Schon der Einlauf in die große Bucht und die Einfahrt in die Marina im Stadtzentrum war hochinteressant, da man sich in die Stadtmarina einschleusen musste.

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Diese Marina im Sutton Harbour war eine der besten und luxuriösesten, die ich in Nordeuropa je gesehen habe. Wir lagen gerne hier und hatten es zu Fuß nur fünf Minuten in die Altstadt von Plymouth, bzw. was davon noch übrig ist. Plymouth ist im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen arg zerbombt worden.

Neben und lag eine englische Familie mit einem außergewöhnlich netten und lustigem Kind namens Kitty. Die bewegte sich auf Booten mit einer Sicherheit, die beeindruckend war. Kitty schloss mit uns gleich Freundschaft und kam uns mehrfach besuchen. Besonders stolz war sie auf ihre ersten “richtigen” Zähne:

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Ich musste für sie deshalb davon eine Großaufnahme anfertigen.

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Kitty lieh sich meine Spiegelreflexkamera aus und erwies sich als hervorragende Fotografin! Wir alle mussten nach ihren genauen Anweisungen uns aufstellen und posieren, und dabei kamen unter anderem folgende Fotos zustande:

 

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Nicht schlecht für das kleine Mädchen, oder?

 

Zum Schluss gibt’s hier noch – für die die mögen – ein kleines Album mit Plymouth-Fotos.

Nach einem schönen Aufenthalt mit allem Drum und Dran (einschließlich Besuch einer Bar mit Live Music) bestiegen wir dann wieder unseren Dampfer, um über Guernsey nach Frankreich in die Bretagne zu fahren. Doch davon mehr im nächsten Blog.

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Der lange Weg nach Süden beginnt

So, endlich ist der Segelwolf wieder auf großer Fahrt. Nach vielen Wochen mit Kurztörns in der westlichen Ostsee tut es Not, endlich mal wieder Atlantikluft zu schnuppern!

Und so stieg ich am 22. August in Hamburg in den Flieger, um nach Dublin zu fliegen, und wieder die Santa Maria zu übernehmen. Erfahrene Segelwolf-Blogleser wissen: Das ist das wunderschöne alte Schiff, mit dem ich im letzten Jahr für Nordtörn die große Ostseerunde bis nach St. Petersburg und Helsinki gesegelt bin. Die Wiedersehensfreude zwischen der alten Lady und mir war jedenfalls groß.

 

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Das Boot kam über die Isle of Man von Oban in Schottland, und wir zwei werden jetzt den Weg gemeinsam bis nach Faro in Südportugal beschreiten, wo dann ein Kollege das Schiff übernimmt und weiter nach Teneriffa fährt.

Um Dublin gibt es zwei Marinas: Howth im Norden, wo wir mit der neuen Crew das Schiff übernahmen und Dun Laoghaire, wohin wir unseren ersten 18 sm Eingewöhnungsschlag machten.

Generell sind wir da oben im Norden schon fast am Saisonende, sodass die Marinas relativ leer waren. Ziemlich ungewöhnlich für einen, der gerade aus den im Sommer total überfüllten Häfen der Dänischen Südsee kommt Bin gleich zurück

In Dun Laoghaire übten wir – da ja viel Platz war – in der Marina erst mal rückwärts fahren, nur um festzustellen, dass das mit einem gemäßigten Langkieler eigentlich nicht geht. Das Boot kurvte jedenfalls überall herum, nur nicht dahin, wo wir wollten Trauriges Smiley

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Am nächsten Tag ging es dann gleich richtig ernsthaft los. Wegen Hafenmangel an der Südostküste Irlands beschlossen wir, gleich mal einen richtigen Schlag bei Mistwetter quer über die Irische See nach England bzw. Wales zu machen. Ziel Milford Haven. Das war schon mal ’ne Ansage: Gleich bei ersten Seeschlag 139 Seemeilen am Stück.

Hier mal was interessantes, was nur mit einem alten Langkieler und mit keiner neuen HanseBavariaJeanneauBeneteau gehtVerspotten. Bei richtiger Besegelung ist das Boot so ausgetrimmt, das es am Wind wie auf Schienen geradeaus läuft und man praktisch keinerlei Ruderkorrekturen machen muss:

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Auch wenn es auf diesen Bildern anders aussehen mag:

Die Santa Maria hat keinen Autopiloten, sondern fährt hier einfach von selbst!

 

 

 

Ach ja, zwei interessante Bilder aus der  Dubliner Marina habe ich noch vergessen: Das Ding war war sehr weitläufig -  und deshalb hat man am hinteren Ende, wo wir Gastboote liegen, ein Klo-Boot hingelegt:

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Darauf konnte man nicht nur auf die Toilette gehen, sondern auch noch hervorragend und ganz in der Nähe warm duschen. Man beachte auch den witzigen Namen:

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Nach fünfundzwanzig Stunden auf See legten wir dann in Milford Haven am Wartesteiger an, um auf das Einschleusen in den Tidenhafen zu warten. Das war so ziemlich der übelste Platz auf Legerwall, den man sich vorstellen kann. Der kräftige Wind und eine fiese Welle drückten uns schaukelnd immer wieder auf den Ponton und alle unsere Fender zusammen waren notwendig, damit wir uns keine Beule ins Boot holten.

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Das war der Beginn der langen Reise in der Süden. Beim nächsten Blog geht es dann weiter in die Häfen Südenglands und der Kanalinseln.

Also bis zum nächsten Mal!

neulich in Middelfart…

Zur Zeit verbringe ich einige Wochen endlich mal ganz in der Nähe von zuhause: Ich gebe SKS-Praxiskurse bzw. –Törns ab Kiel. Die dauern immer nur eine Woche, was mal was anderes für mich ist.

Viel zu berichten gibt es da nicht. Die Schönheiten der “Dänischen Südsee” sind ja allgemein bekannt (jedenfalls wenn das Wetter gut ist Zwinkerndes Smiley)

Eine Sache wollte ich Euch aber doch nicht vorenthalten. In der Marina von Middelfart in Dänemark entdeckte ich vor einiger Zeit das nachstehende abenteuerliche, aber voll fahrbereite Gefährt:

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Das ganze schwamm auf drei Pontons, wurde von einem unter dem braunen Kasten versteckten Motor angetrieben, hatte ein richtiges großes Steuerrad hinter dem Vorderfenster, und war komplett ausgestattet mit Fendern und allem drum und dran.

Am meisten beeindruckt hat mich aber die vorschriftsgemäße Dreifarbenlaterne, damit dieses “Boot” auch nachts fahren kann:

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Bis zum Wochenende kurve ich hier noch in Dänemark umher. Dann geht es eine Woche nach Hause und danach steht dann wieder eine große Reise an, über die es bestimmt viel zu berichten gibt. Also, bleibt dran, der Segelwolf kommt wieder!

Mitsegler gesucht

Liebe Freunde der Segelei,

auf zwei meiner Törns, die ich demnächst fahren werde, sind noch Plätze frei. Es handelt sich um sehr interessante Strecken. Vielleicht hat ja einer oder mehrere von Euch Lust, wieder mal einen Törn auf dem Atlantik zu fahren, wenn auch viel längs von interessanten Küsten.

Der erste Törn geht von La Rochelle in Frankreich längs der französischen Küste und durch Teile der Biskaya nach Bilbao und La Coruna und von dort weiter an der Atlantikküste und wird in Vigo enden. Vorgesehen ist er für die Zeit

12.09. bis 26.09. 2015

Der zweite Törn im Anschluss daran ist etwas gemütlicher. Atlantiksegeln in Küstennähe, ohne tage- oder nächtelang unterwegs zu sein. stattdessen viele schöne Häfen kennenlernen.

Wir beginnen in Vigo, fahren dann weiter nach Portugal und in gemütlichen Tagesetappen weiter bis nach Lissabon, einer wunderschönen und geschichtsträchtigen Stadt, die immer einen Besuch wert ist.

Weiter geht es dann über Setúbal und später an der Algarve entlang über Sines an die Südküste Portugals, wo dann in Vilamoura bei Faro der Törn endet

Die Reise ist geplant für den

26.09. bis 10.10.2015

Es ist natürlich auch möglich, nur die Hälfte zu fahren, also z.B. eine Woche Vigo bis Lissabon oder eine Woche Lissabon bis Faro.

Wer Lust und Zeit hat, melde sich bitte bei mir unter wolf@die-knipfers.de. Vielleicht kann ich für Euch dann sogar besonders günstige Preise aushandeln. Auf jeden Fall gibt’s bei mir dann alle weiteren Infos zu Schiff und Reise.

Ich würde mich freuen, Euch auf einem dieser Törns zu sehen oder wiederzusehen. Meldet Euch!

Euer Segelwolf