Seit Sonntag bin ich wieder auf dem Meer.
Freitag flog ich nach Gran Canaria, wo in Puerto de Mogán meine Orion liegt, die ich wieder übernommen habe. In der Woche davor hatten wir die regelmäßige Werftwoche, bei der mindestens zweimal im Januar das Schiff wieder “auf Vordermann” gebracht und alles erledigt wird, wozu zwischen den normalen Törns keine Zeit oder Gelegenheit ist. So war die ORION einige Tage an Land und hat unter anderem einen neuen Unterwasser-Anstrich bekommen. Eine gute Gelegenheit, einmal zu zeigen, wie ein solches Schiff unter Wasser aussieht.
Danach kam das Schiff dann wieder ins Wasser. Wie das geschieht, mag für Laien ziemlich abenteuerlich aussehen, ist aber völlig normal und sicher. Das Schiff wird einfach mit großen Gurten in einen fahrbaren Kran gehängt, der dann über ein Wasserbecken fährt und das Boot dort ablässt. Sobald es dann aufgeschwommen ist, können die Gurte wieder unter dem Schiff hervorgezogen werden.
Wenn die Gurte dann fest sind, wird das Schiff angehoben und zum Wasser gefahren:
Den Rest habe ich leider nicht mehr fotografieren können, da ich noch in die Stadt einkaufen musste, bevor die neue Crew kam.
Am Sonntag dann die übliche gründliche Einweisung und – da wenig Wind war – ein kleiner Schlag zum Eingewöhnen, drei Stunden spazieren fahren. Das war auch gut so, denn am Montag Morgen ging es dann zur Sache. Um sechs Uhr morgens “Leinen los!” und Abfahrt nach Fuerteventura. Nun geht es von Gran Canaria nach Fuerteventura – ein Blick in die Karte zeigt’s sofort – ja hauptsächlich nach Norden. Da wir hier aber im Bereich des Nordost-Passatwinds liegen heißt das: Die ganze Zeit gegenan gegen Wind und Welle. Nun war es für hiesige Verhältnisse noch nicht mal übermäßig windig (Windstärke – 5, in der Spitze mal eine Bö mit 6, aber die atlantische Welle ist halt anders als im Mittelmeer oder in der Ostsee. Resultat: Außer einem Schweizer (!) und mir haben alle irgendwann mal die Fische gefüttert. Nun war es, zugegeben auch ein langer Schlag. Von sechs Uhr morgens am Montag bis fünf Uhr nachmittags am Dienstag haben wir insgesamt 172 Seemeilen zurückgelegt.
Im nächsten Blog dann weitere Neuigkeiten – unter anderem Bilder einer grandiosen Fischplatte