Sturmritt übers Mittelmeer

Ich habe immer noch Probleme mit meinem Laptop. Nach dem großen Virusbefall ist zwar soweit wie möglich alles wieder ok, aber seltsamerweise lassen sich einige Programme trotz Neuinstallation nicht starten. Ich hab noch nicht herausgefunden, warum. Leider ist davon auch mein USB UMTS Stick betroffen, sodass ich immer bis zum nächsten WLAN warten muss, bis ich was übertragen kann.

Als wir am Donnerstag Mittag in Menorca die Leinen loswarfen, um nach Sardinien zu segeln, wußte ich natürlich schon, dass da einiges auf uns zukommt bei diesem Schlag von 200 Meilen über die offene See. Aber was dann kam, war dann doch mehr als gedacht. Wo, bitte, ist die Telefonnummer der Seewettervorhersage? Ich möchte mich beschweren, weil ich das so nicht bestellt hatte.

Zunächst fing alles ganz harmlos an. Beim Auslaufen begegneten wir noch einigen wunderschönen alten Schiffen, die an der Regattaserie für klassische Yachten um den Pokal des spanischen Königs teilnahmen.

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Da hatten wir dann noch Windstärke drei. Kaum waren wir dann draußen auf dem Meer, war es dann schon vier und im Laufe des Nachmittags briste es dann auf auf Windstärke sechs, das heißt etwa 25 Knoten oder 45 km Wingeschwindigkeit. Das ist für ein Segelboot schon ganz anständig, aber kein Problem. Gegen Abend wurde es dann noch mehr und wir hatten Windstärke 7, in Böen teilweise 8.

Wenn man rechtzeitig die Segelfläche entsprechend verkleinert, ist natürlich auch das kein Problem, der Wind hatte dann knapp 30 Knoten und in der Spitze vielleicht 35 Knoten (65 Stundenkilometer) Geschwindigkeit. War nahmen deshalb nachts das (natürlich schon lange vorher anständig gereffte Großsegel ganz herunter. Ich hatte schon vorher in Mahon unsere kleine Arbeits- bzw. Sturmfock anschlagen lassen, die bei Wind viel besser geeignet ist als eine gleich große halb aufgerollte Roll-Genua (dies für die Segler unter Euch).

Die Besegelung bei einem solchen Wetter sieht dann so aus:

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Ganz schön wenig im Vergleich zum Foto davor, nicht? Reicht aber völlig, um bei geeigneter Windrichtung, die zwölf Tonnen schwere ORION mit Rauschefahrt durchs Wasser zu prügeln.

Klar ist, dass der Skipper bei so etwas zu allererst für die Sicherheit der Mannschaft zu sorgen hat. An Deck haben alle ihr Ölzeug an, dazu eine Rettungsweste und einen Lifebelt. Das ist eine geteilte Leine bzw. Gurt mit Karabinerhaken, um sich überall festzuhaken. Es wind dann an Deck und im Cockpit kein Schritt unternommen, ohne gesichert zu sein. Natürlich geht der Skipper  da mit gutem Beispiel voran:

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Auf Fotos sieht der Sturm mit den dazugehörigen Wellen (bei uns waren sie dann am Freitag in der Spitze vielleicht im Schnitt zwei Meter und die höchsten dreieinhalb Meter hoch) nie so beeindruckend aus wie in Wirklichkeit. Ich versuchs trotzdem mal mit ein paar Impressionen.

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Viel besser sieht man so etwas z.B. in folgendem kleinen Film, für den ich meinem Mitsegler Joachim L. herzlich danke:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=npUiVYohnnU]

So, für heute mach ich Schluss. Es ist halb eins nach einem langen Segeltag <ich werde gut schlafen, es ist nicht mehr so heiß und draußen regnet es auf unser Deck.