Kanaren nach Malaga mit Hindernissen–Teil 1

Vier Monate war ich zuhause, um mich einmal wieder intensiv um Frau, Enkel und Hund zu kümmern, aber ab jetzt wird auch in diesem Jahr wieder reichlich gesegelt.  Ihr könnt Euch hoffentlich auf viele spannende Berichte im Laufe der nächsten Monate freuen.

Los ging es am 8. April in Neustadt (Ostsee). Ein für mich spannender Tag. Zusammen mit einigen Skipperkollegen und einigen “Opfern” erprobten wir in der Praxis Methoden des Feedback und der Kommunikation zwischen Skipper und Crew. Das ist ein ganz spannendes Thema: Der Psychologie des Skipperns wird sonst viel zu wenig Beachtung geschenkt. Fragen wie “Was erwarte ich von einem Törn? Was hat mir wie geholfen usw. können mit einem bewussten und theoretischen Ansatz sehr zum Erfolg einer solchen Reise beitragen. Danke dafür an Birgit von Kontrast und Richard von der Segelschule Well Sailing für diese wichtigen Anstöße.

Von Neustadt ging es dann direkt weiter nach Hamburg und in den Flieger nach Gran Canaria, wo am Steg der Marina Las Palmas schon die gute alte Orion auf mich wartete.

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Im Monat vorher war sie aus dem Wasser und erstrahlte oberhalb und unterhalb der Wasserlinie in neuem Glanz. Im Prinzip war alles heil und technisch perfekt in Ordnung, sodass die Übernahme von meinem Vor-Skipper schnell vonstatten ging.

Im Winter war ich auf der “Boot” in Düsseldorf in den Trans-Ozean e.V. zur Förderung des Hochsee-Segelns eingetreten, sodass ich diesmal an der Saling nicht nur meinen Clubstander des Club´s der Kreuzer-Abteilung, sondern auch den TO-Wimpel setzen konnte.

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Danach dann düe üblichen Vorbereitungen für einen solchen Hochseetörn, der ja auf einer Teilstrecke sechs Tage und sechs Nächte über See führt. Neben dem Einkaufen und Verstauen von ungeheuren Mengen von Lebensmitteln und Getränken steht da natürlich die Sicherheitseinweisung im Vordergrund. Aus der resultiert dann eine “Notrolle”, bei der man sich schon vorher Gedanken darüber macht, wer in einem Notfall 8Fuer, Wassereinbruch usw.) ws zu tun hat, damit man im Falle eines Falles alle dringenden Aufgaben klar verteilt hat. Diese Notrolle hängt dann für die Dauer der Reise bei mir aus.

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Ganz wichtig ist natürlich auch die Aufteilung in Wachen. Da wir ja Tag und Nacht durchsegeln, müssen wir einen Verteilungsschlüssel haben, wer wann Dienst macht.

Bei mir hat sich ein System mit Wachen von drei Stunden nachts und vier Stunden tagsüber bewährt. Dadurch verschieben sich die Dienstzeiten jede Nacht um eine Wache, so dass gerechterweise jeder mal mit der ungeliebten “Hundewache” um Mitternacht dran ist.

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Unser Weg führte uns – wie ja schon mehrfach gefahren – zunächst nach Madeira, der wunderschönen Blumeninsel weit draußen im Atlantik. Auf dem Wege dahin kommt man zunächst an den Ilhas Selvagens vorbei, den wilden Inseln. Die liegen in der Nähe der Kanarischen Inseln, gehören aber zu Portugal, was die Spanier gewaltig ärgert, ermöglicht das doch den Portugiesen, hier Fischfang zu betreiben, weil das ihr Einflussgebiet ist.

Die Inseln selbst sind Naturschutzgebiet mit einem strikten Anlandeverbot. Nur mit portugiesischer Genehmigung darf man an ein, zwei Stellen ankern und an Land gehen. Dort erwarten einen dann die zwei Wildhüter, die wohl einen der einsamsten Jobs überhaupt haben, da sie die einzigen Einwohner der Insel sind. Ohne die und die entsprechenden Genehmigungen darf man dort keinen Schritt tun.

Wir sind aber gleich weiter und mitten durch den Mini-Archipel durch nach Madeira gesegelt.

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Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass Madeira eine meiner Lieblingsinseln ist. Den anderen empfehle ich sowieso, meine früheren Posts zu lesen. Da wo ich Land und Leute beschreibe wue auf Madeira, hat das ja nichts von seiner Aktualität verloren.

Schwierig wird es nur für mich, wenn ich irgendwo zum vierten oder fünften Mal hinkomme. Dann wird es nicht einfach, noch Neues zu erzählen, und die alten Bilder nochmal fotografieren, will man ja auch nicht.

Also gibt es diesmal nur ein paar Impressionen, aufgenommen bei der schon für mich traditionellen Busfahrt rund um die Insel.

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Wir lagen natürlich wieder in der Marina Quinta do Lorde an der Westspitze der Insel, die zu Recht auf beiden Seiten des Atlantiks einen hervorragenden Ruf als topgepflegt und mit außergewöhnlich freundlichem Personal hat.

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Wir fuhren natürlich wieder die Bergstrecke mit den schönen Ausblicken, ein paar Bilder müssen schon sein, der Rest ist in früheren Blogs zu finden.

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Aber auch hier ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt, auch wenn man solche Bilder doch sehr selten sieht, generell ist die Insel sehr gepflegt:

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Hhepunkt war wie immer der Besuch bei dem Obst-Straßenhändler, der schon seit fünfundzwanzig Jahren an dieser Kurve seht und bei dem wir traditionell den Obstbedarf für den zweiten Teil der Reise decken. Neben dem üblichen gibt es superleckere Früchte, die wohl nur hier wachsen und wegen Verderblichkeit nicht exportiert werden.

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Nach dem Supermarkteinkauf und einem leckeren Abendessen im Restaurant “Almirante” in Funchal ging es dann auf die große Reise nach Gibraltar.

Aber davon dann mehr im zweiten Teil dieses Blogs.

Törnpläne und das Fundstück der Woche

Ich war drei Tage auf der “Boot 2015” in Düsseldorf. Viele neue Geschäftskontakte sind entstanden, und so manchen alten Freund konnte ich wiedersehen.

Ihr werdet davon noch mit Sicherheit einiges hören. Vorab sei nur gesagt, dass mein voraussichtlich nächster Törn mit der guten alten ORION die Überführung von Gran Canaria nach Sardinien sein wird. Das wird in zwei Etappen geschehen: Gran Canaria-Teneriffa-Madeira-Barbate-Gibraltar-Malaga und danach Malaga-Cartagena-Alicante-Ibiza-Mallorca-Menorca-Sardinien. Start wird am 11. April in Las Palmas auf Gran Canaria sein.

Danach geht es Mitte Mai nach Kroatien auf die Pagomo von Ulli Baussmann (siehe auch mein Blog vom März 2014, diesmal als Skipper, und mit sehr viel besserem Wetter. Auf beide Reisen freue ich mich schon sehr.

Ach ja, wer mitfahren will, melde sich einfach bei mir.

Als Fundstück der Woche habe ich ein Foto von der Messe mitgebracht. Es handelt sich um den Aussenborder eines Rennboots, das im Bereich des ADAC-Stands für Motorbootrennen stand.

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Beim nächsten Mal gibts dann die Fortsetzung des Reiseberichts Nordsee/Beskaya mit der Merenneito.

Hasta la Vista, amigos!

Herbst in Sizilien

Lange habe ich nichts von mir hören lassen. Nach sechs Wochen zuhause in Deutschland bin ich jetzt auch schon wieder über vier Wochen hier in Sizilien auf der Orion.

Die Gründe, weshalb ich nichts veröffentlicht habe, sind vielfältig. Der wichtigste: Es gab wenig, was ich für berichtenswert hielt. Neben verschiedenen Törns, über die ich ja schon vielfältig geschrieben habe (Malta, Gozo, Syrakus), lag das Boot einige Zeit im Hafen, weil wir diverse Wartungsarbeiten und Einbauten vornahmen. So hat die ORION zum Beispiel eine neue Webasto-Heizung erhalten, falls es denn doch mal kalt werden sollte.

Mein letzter Törn, von dem ich gerade zurück gekommen bin, hatte allerdings das volle Programm: Es begann auf dem Weg nach Westen mit viel Flaute, aber als wir dann auf der Insel Favignana ankamen, drohte schon Ungemach. Wir haben zwar noch eine schöne sternenklare Nacht vor Anker verbracht, aber gegen vier Uhr morgens fing es bereits heftig an zu blasen. Gottseidank hatte ich mit sehr viel Sorgfalt unseren Anker richtig fest gefahren, sodass trotz des heftigen Windes wir bombenfest lagen. Wir wollten eigentlich danach auf die andere Seite der Insel und uns die Hauptstadt von Favignana anschauen (Der Segelwolf hat ja über deren Sehenswürdigkeiten letztes Jahr ausführlich berichtet), aber als wir morgens den Anker lichteten, hatten wir bereits 30 Knoten Wind, das ist immerhin schon Windstärke 7. Aber das alte Schlachtross ORION hat auf See mit solchem Wetter überhaupt keine Probleme. Großsegel ins dritte Reff, die kleine Sturmfock am Kutterstag aufgezogen – und ab ging die Post! Unterwegs hatten wir dann in den Böen bis zu 40 Knoten Wind, das ist so an der Grenze zwischen 8 und 9 Beaufort. Und das ganze nur zu Dritt. ber wie gesagt, die ORION macht das schon und so kam auch bei meiner Crew zu keiner Zeit Angst auf.

Das einzige Problem war dann das Anlegen in Trapani. Mit 35 Knoten Wind von der Seite eher weniger lustig, wir haben es aber hinbekommen, ohne das alles zu Kleinholz wurde.

Das Ganze war nur der (schneller als vorhergesagt angekommene) Ausläufer des heftigen Sturmtiefs, das Sardinien verwüstet hatte und dort wohl 17 Tote auf dem Gewissen hat.

Nur damit das klargestellt ist: Man segelt bei solchem Wetter nicht freiwillig raus. Es gibt aber Situationen, wo man eben muß, und das war so eine. Wir konnten halt einfach dort nicht bleiben wo wir waren, als das vorzeitige Unwetter losging.

Fotos gibt’s von all dem leider keine. Mit der kleinen Crew war mir nicht nach fotografieren.

So, das war aber jetzt genug Text ohne Bilder. Heute gibt es zur Abwechslung mal einen Bericht über den Segelwolf an Land in unserem Stützpunkthafen Licata. Wir liegen dort in der Marina di Cala del Sole, einer der wenigen sizilianischen Marinas mit Komfort in europäischem Standard (naja, mit einem leichten sizilianischen touch natürlich…). Irgendwann sollen hier mal 1.200 Boote liegen. Na, noch ist es nicht so weit.

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Licata ist eine sizilianische Kleinstadt mit ungefähr 38.000 Einwohnern. Die historische Altstadt liegt direkt neben dem Yachthafen und hat für mich einen ganz besonderen Charme, da sie so überhaupt nicht touristisch ist. (Natürlich gibt es hier im Sommer jede Menge Touristen –  aber nur Italiener).

Hier einfach mal ein paar Impressionen aus der Altstadt:

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Wie überall rund um das Mittelmeer sind die Gassen sehr schmal gebaut, um im Sommer Schatten zu spenden, da es sonst sehr heiß wird.

 

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All dies sieht zunächst recht ärmlich aus. Wenn man aber mal genauer hinschaut oder mit den Leuten spricht, dann merkt man, dass einfach auf das äußere Erscheinungsbild der Häuser in der Altstadt kein Wert gelegt wird. Innen drin sind das teilweise wunderschöne und komfortable Wohnungen. Der Putz mag ja abfallen, aber hinter so einer Haustür verbirgt sich keine ärmliche Behausung.

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Wie überall auf Silzilien finden sich hier jede Menge schöne Barockgebäude, aber auch neuere interessante Bauten. Alle sind lebendig und in Benutzung, sei es als Bank, als Rathaus, als Schule oder was auch immer.

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Steigt man den Berg ein bisschen höher, erhält man einen schönen Ausblick auf den Fischerhafen und links davon unseren neuen Yachthafen. Insgesamt ist die Licazteser Hafenanlage sehr großzügig gebaut und deshalb außergewöhnlich gut vor Unwettern geschützt.

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Das hier ist der Fischereihafen. Hier liegt auch das Boot, auf dem mein Freund Lillo Fischer ist.

 

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Das ist die linke Hälfte des Hafens. Man erkennt die erste Ausbaustufe des Yachthafens. Irgendwann soll dieser Teil mal voll mit Stegen sein.

 

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Links der Yachthafen, rechts davon der Eingang zum Fischereihafen.

Mittlerweile habe ich hier eine Clique von unheimlich netten Italienern gefunden. Nahe gekommen sind wir uns über das Gitarrenspiel. Über einen österreichischen Yachtie habe ich hier eine Kneipe gefunden, wo im Sommer immer Italiener saßen, die Musik machten, hauptsächlich sizilianische Volksmusik und italienische Schlager. Ich hab den Jungs interessehalber auf die Finger geschaut, um zu sehen, welche Akkorde die spielen – und schwupps, drückte mir einer einfach seine Gitarre in die Hand, und was daraus wurde seht ihr hier:

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Wie man sieht, spielen wir nicht nur Gitarre und singen, sondern feiern auch zusammen. Das ist meine Methode, italienisch zu lernen – besser als jedes Lehrbuch. Inzwischen bin ich als Gruppenmitglied voll akzeptiert und fühle mich in diesem Kreis pudelwohl.

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Neben den abendlichen Sitzungen (inzwischen ob des schlechteren Wetters etwas seltener geworden) treffen wir uns Samstag Nachmittags im historischen Zentrum in einer zum Probenraum umfunktionierten ehemaligen Werkstatt. Da geht es denn musikalisch etwas heftiger zur Sache. Wir schmettern da alles mögliche, von Domenico Modugno bis Creedence Clearwater Revival und Eagles (natürlich auf Italienisch – was denkt Ihr denn!)

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Neben mir seht ihr hier Antonio, einen Baumaschinenfahrer, Piero, der eine kleine Werft besitzt, Lillo, gelernter Bäcker und jetzt Fischer, dazu noch einen pensionierten Fischdampferkapitän und einen pensionierten Polizisten. Wir haben, wie man sieht, viel Spaß zusammen.

Diese Woche haben wir hier eine Inspektion der Berufsgenossenschaft Verkehr. Da wir ein gewerbliches Schiff sind, muss es alle zwei Jahre überprüft werden, um das deutsche Schiffssicherheitszeugnis zu erhalten. Danach geht es dann nochmal auf einen Törn und am 8. Dezember fliege ich nach zwei Monaten wieder einmal nach Hause.

So liebe Leser, das war’s für heute. Bald gibt’s wieder was vom Segelwolf. Bis dahin: Bleibt gesund und habt Spaß am Leben!

Malta reloaded

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Ich wollte Euch ja noch ein bisschen über meinen letzten Trip von Sizilien aus nach Malta und der Nachbarinsel Gozo berichten.

Über Land und Leute habe ich ja im letzten Jahr schon viel geschrieben und eine Menge Fotos gezeigt. Wer mag, kann das ja in meinen Blogs, zum Beispiel vom August 2012, nachlesen. Deshalb geht es heute mehr um einige unterhaltsame Impressionen, die ich von diesem Törn mitgebracht habe. Auch diesmal danke ich wieder meinen Mitseglern Heike und Stefan, dass ich deren Bilder hier verwenden darf.

Auf dem Hinweg machten wir – es war tierisch heiß – unterwegs eine Badepause. Motor aus, einen Fender mit einer langen Leine rausgeworfen zur Sicherung, der SKipper bleibt an Bord, und los geht’s

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Das Orion-Bild oben verdanken wir Stefan mit seiner tollen wasserdichten Kamera:

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Dass wir da auf knapp 800m Wassertiefe geschwommen waren, hab ich den Leuten aber erst hinterher erzählt…

Weiter ging’s, und es wurde Zeit, die Maltesische Gastlandflagge zu setzen. Es ist maritimer Brauch, das Land, das man besucht, durch setzen seiner Nationalflagge auf der Steuerbordseite zu ehren.

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Am frühen Abend liefen wir dann im Hafen von Valetta ein, begleitet von vielen Aaahs und Ooohs der Mannschaft, weil die Einfahrt einfach ein unvergessliches Erlebnis ist. Wer’s nochmal sehen will: Im Blog-Archiv August 2012 nachschauen. Wir fanden einen sehr geschützten Liegeplatz, direkt vor dem Royal Malta Yacht Club, was den Vorteil hatte, dass wir auch dessen königliche Duschen benutzen konnten.

 

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In diesem königlichen Privat-Club sind wir dann auch abends unter meiner Führung einfach reinmarschiert und haben im Clubrestaurant eine hervorragende Fischplatte gegessen.

Am nächsten Tag habe ich meine Crew dann zur Stadtbesichtigung geschickt, weil ich noch einiges am Boot zu tun hatte. Deshalb diesmal auch viel weniger Bilder als im vergangenen Jahr. Vielleicht aber doch dies hier von einem britisch-maltesischen Briefkasten.

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Malta war ja lange britische Kolonie und hat davon – neben diesen Briefkästen und Telefonzellen – zum Beispiel auch den Linksverkehr behalten. Und auch die britische Möglichkeit, für viel Geld Autonummern mit sinnvollen Wörten zu erhalten. Zum Beispiel diese hier eines stolzen Yachtbesitzers:

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Das nebenstehende Auto gehört – wie ich vermute – wohl dem Besitzer eines Software-Firma in Valetta.

 

 

 

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Dieser aufgesägte Mini hat zwar keine tolle Autonummer, ist aber auch so ein sehenswertes Fahrzeug, dem maltesischen Klima sehr angemessen.

 

 

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Vor dem Yachtclub gibt es einen schön gestalteten Brunnen, der die Segel eines Schiffs mit Wasser darstellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag fuhren wir von Malta auf die Nachbarinsel Gozo in meine absolute Lieblingsbucht mit dem schönen Namen Mgarr iX-Xini. Unterwegs packte uns plötzlich ein übles Gewitter mit Böen von 35 Knoten und zwei Stunden Regen – die totale Sensation für Malta. Hinterher erfuhr ich, dass das überhaupt der allererste Regen in diesem Jahr war. Und wir können sagen wir sind dabei gewesen!

Besagte Bucht ist fjordähnlich eng. Wenn man’s kennt, ankert es sich dort sehr schön und geschützt. Man muss sich nur vor Bug- und Heckanker gleichzeitig legen, weil das Boot keinen Platz zum drehen hat.

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Wir haben dann unser Schlauchboot zu Wasser gelassen und der Skipper hat einen Fährdienst zu dem kleinen Strandlokal in der Badebucht eingerichtet.

 

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Die Muscheln, die es dort gab, waren vom allerfeinsten.

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Bevor sich jemand etwa aufregt, wir hätten unser Boot allein gelassen: Erstens hatte ich es die ganze Zeit über im Blick und zweitens haben wir natürlich vorher unsere beiden Anker abgetaucht und überprüft, ob sie auch gut halten und eingegraben sind. So sieht das dann unter Wasser aus (Das da rechts neben der untergegangenen Badeleiter ist unsere Ankerkette des Heckankers):

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Selbst unter Wasser herrscht Verkehr. Unser braver Antertaucher hat sich nicht wenig erschrocken, als unter ihm plötzlich zwei Taucher vorbei rauschten.

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Zeigen möchte ich Euch noch eine wunderschöne Aufnahme einer Taucherin in dieser Traumbucht, die mir einfach fotografisch ausgezeichnet gefällt.

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Nach einer herrlich ruhig vor Anker verbrachten Nacht endete dann unser Ausflug nach Malta und wir nahmen wieder Kurs auf Sizilien.

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Über den Rest der Reise gibt es nicht viel zu berichten. Nach kurzem Aufenthalt ging es wieder zurück in unseren Stützpunkt Licata. Abends konnte ich dann wieder in Ruhe mein Bier mit meinen neu gewonnenen sizilianischen Freunden trinken.

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Etwas vom Alltag an Bord

So ein bisschen was vom Alltagsleben an Bord wollte ich Euch mal zeigen.

Die ORION, auf der ich z.Zt. segele, liegt im Sommer auf Sizilien im Yachthafen Licata. Das ist eine funkelnagelneue Marina, die für sizilianische Verhältnisse ausgezeichnet und komfortabel ist.

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Hinter diesem tollen Eingang erstrecken sich mehrere Gebäude und ein riesiges Hafenbecken, das in der Endausbaustufe für über 1.500 Yachten vorgesehen ist. Ich glaub ja nicht, dass das jemals so viel wird.Jetzt jedenfalls liegen da noch keine 200.

Hier mal ein interessanter Ausblick auf unseren Salon:

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Im Vergleich zu diesem Panoramafoto hier der normale Ausblick auf unseren Salontisch:

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Zu Beginn eines jeden Törns steht natürlich der Einkauf. Das ist hier recht praktisch, weil der Supermarkt direkt am Yachthafen ist und man mit dem Einkaufswagen von der Kasse direkt bis zum Schiff gehen kann. Besonders bei den Bergen von Wasserflaschen, die man hier in der Hitze braucht, ist das schoin sehr angenehm. Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus dem, was man so für eine Woche braucht.

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Danach kommt dann die Einweisung auf dem Schiff. Alle Gäste müssen alle sicherheitsrelevanten Einrichtungen und auch sonst alles auf dem Schiff gezeigt und erklärt bekommen. Das dauert in der Regel zweieinhalb bis drei Stunden, bei einer Anfängercrew können das auch schon mal vier Stunden werden.

Wer meine früheren Blogs aufmerksam gelesen hat, wird wissen, dass ich aus gutem Grund großen Wert auf die korrekte Bedienung der Toiletten lege. Ich könnte da Geschichten erzählen…

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Am nächsten Morgen gibt es dann das erste gemeinsame Frühstück. Gekrönt wird es meistens von den mittlerweile bundesweit berühmten Skipper-Spiegeleiern

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Für die, die es noch nicht kennen, ist auch z.B. unsere Aufbewahrung von Obst und Gemüse ganz interessant. Das hält frisch, es kommt Luft dran, und sieht gut aus.

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Danach geht es dann meistens zu einem Eingewöhnungsschlag auf See, damit alle erst einmal das Boot in Fahrt kennenlernen und wissen, wie man die vielen verschiedenen Leinen bedient.

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Auf diesem ersten Schlag auf See ist es dann ganz wichtig, Rasmus sein Opfer darzubringen. Ohne den halbwegs besänftigen Windgott geht halt gar nichts. Leider weiß man meist nicht, was er gerade als Opfergabe bevorzugt. Deshalb klappt es nicht immer. Diesmal hatten wir es mit Ballantines versucht, das dürfte ihm geschmeckt haben.

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Zum Schluss noch der Beweis, dass der Skipper nicht nur hinter seinem Laptop sitzt und alles vollautomatisch mit GPS macht. Auch die gute alte Navigation mit der Hand auf der Karte kommt gelegentlich noch zum Einsatz:

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Gelegentlich darf der Skipper dann auch mal Spaß haben und die Leute mit dem Beiboot durch die Gegend kutschieren.

Nächstes Mal gibt’s dann wieder mehr über Land und Leute. Malta ist dann wieder mal dran.

Für einen großen Teil dieser Bilder danke ich meinen Mitseglern Heike und Stefan.

Endlich wieder was vom Segelwolf

Jetzt bin ich schon zweieinhalb Wochen hier auf Sizilien, und erst jetzt komme ich dazu, mal wieder zu bloggen. Die ersten Beschwerden, warum von mir nix kommt, sind schon eingegangen…

Über die erste Woche gibt es sowieso nichts zu berichten. Das war eine sog. “Werftwoche”. Im wesentlichen warf ich von morgens bis abends damit beschäftigt, irgendwo am Boot herumzuschrauben, um alles das wieder auf Vordermann zu bringen,  Ein Boot wie die ORION erlebt in einem Jahr so viel, wie die meisten Eignerschiffe in ihrem ganzen Yachtleben nicht. Klar, das da ab und zu Verschleißteile ersetzt werden müssen, ganz zu schweigen von der sowieso laufend erforderlichen Bootspflege wie z.B. Winschen fetten, Fender reinigen und, und und.

In der zweiten Woche ging es dann auf Tour an der Südküste Siziliens entlang.  Leider wurde ein Crewmitglied relativ zu Beginn des Törns krank, sodass er mit seinem Sohn ausstieg. Also fuhren wir den Rest der Reise nur mit minimaler Crew weiter. Da bleibt dann auch nicht viel Zeit zum Schreiben.

Von unserem Standort Licata an der Südseite Siziliens fuhren wir westwärts bis zum Ende der Insel. Städtenamen wie Lacata, Sciacca, Ragusa usw. und vor allem die Landschaften hier werden jedem bekannt vorkommen, der auf ARTE oder Servus TV die herrlichen italienischen Krimis mit Comisario Montalbano  von Andrea Camilleri gesehen oder vielleicht sogar die Bücher gelesen hat. Die dort vorkommende fiktive Stadt Vigáta (namensbildun g in Anlehnung an Licata) i8st zu.B. Camilleris Heimatstadt Porto Empedocle nachgebildet, in der ich gerade vor zwei Tagen war.  (Porto Empedocle hat übrigens neben der Tatsache, das es Heimatstadt von Camilleri und auch des Dichters Luigi Pirandello ist, in Deutschland den zweifelhaften Ruf, der Hafen zu sein, in dem das Deutsche Flüchtlingsschiff Cap Anamur mit 37 afrikanischen Flüchtlingen beschlagnahmt wurde und einige Offiziere ins Gefängnis kamen. Beim anschließenden Prozess wurden diese Menschen unter großer Anteilnahme Italiens freigesprochen, aber der damalige Vorsitzende der deutschen Not-Ärzte-Organisation verlor seinen Posten.

Aber nun zur Reise, damit Ihr wenigstens noch ein paar Fotos bekommt. Nur Text ist ja langweilig.

Unser entferntester Punkt war Trapani fast an der Westspitze Siziliens. Über Trapani habe ich ja schon im letzten Jahr ausführlich berichtet, wer will, kann das dort nachschlagen. Jedenfalls führen wir von dort weiter zu den äolischen Inseln. Über die Hauptinsel Favignana und ihre Thunfischfabrik habe ich ja letztes Jahr schon hier und hier berichtet.  Diesmal sind wir nur kurz in den Hafen und gleich wieder umgekehrt. In Anbetracht de3r italienischen Sommerferien war uns das einfach zu viel Rummel. In der Hafeneinfahrt war ein Verkehr wie auf dem Kudamm.

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Beeindruckend ist aber immer wieder die auf einen Berg geklebte alte Burg mit dem heftigen Aufstieg.

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Als Alternative wollte ich auf der anderen Seite der Insel in einer kleinen verträumten Badebucht ankern, die ich letztes Jahr kennengelernt hatte. Leider war das diesmal mit der Verträumtheit auch nix…

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Wenigstens wurde man mit angenehmen Ausblicken entschädigt.

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Da wo die Touristen nicht unbedingt in Massen hinkommen, ist die Insel schon interessant. Es gibt dort z.B. Gesteinsformationen, die eher aussehen, als hätte jemand mit Beton und Schalung gearbeitet als wie natürliche Felsformen.

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Wind war nach einem Sturm am Anfang der Reise übrigens nicht allzu viel. Endlich konnte ich deshalb Segelwolfs Geheimwaffe einsetzen, ein Spezialsegel, um die Geschwindigkeit der Yacht deutlich zu erhöhen:

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Ach, ein interessantes Erlebnis gibt es noch zu berichten. Auf dem Rückweg kamen wir an ein Kap, vor dem über dem Wasser etwas herumsauste, das auf den ersten Blick so aussah, als kreisten dort Geier oder Möwen.

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Erst beim Näherkommen sah man, dass es sich um Fallschirme handelte, an denen Berge von jungen Leuten hingen, die in affenartigem Tempo übers Wasser bretterten.

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Die Mutigsten rasten direkt auf uns zu und machten grinsend direkt an unserem Heck eine abenteuerlch schnelle Wende:

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DSC03409 (Large) War schon ziemlich beeindruckend, das Ganze. Wenn man bedenkt, wie langsam wir und wie schnell die mit dem identischen Wind waren.

Hier kann man deutlich sehen, wie die Jungs zum Wenden an ihren Fallschirmseilen umgreifen.

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So, jetzt muss ich noch ein bisschen mein Schiff vorbereiten, denn in 2-3 Stunden kommt meine neue Mannschaft und Montag geht es dann nach Malta.

Der Segelwolf kommt wieder

Der Törn ohne Bilder

Nach unseem Ausflug nach Marokko ging es wieder zurück nach Malaga, oder besser gesagt nach Benalmádena bei Malaga, wo wieder ein Wechsel der Crew anstand. Auch mein nebenan liegender polnischer Skipperkjollege wartete auf seine neue Crew – allerdings hatte er dafür auf seinem viel älteren Holzschiff einen besonders schönen und bequemen Platz. Das Rotweinglas auf der anderen Seite sieht man leider nicht.

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Die neue Crew kam und wir fuhren bei totaler Flaute unter Motor am ersten Tag nach Marina del Este, einem meiner Lieblingshäfen in Südspanien (siehe mein Blog im April 2012).

Da noch ein wenig Zeit war, bat ich eine Mitseglerin, die so etwas gerne macht (wir haben schon öfter zusammen gesegelt), in den Bootsmannsstuhl zu klettern. Wir haben sie dann mit einer entsprechenden Leinenkonstruktion nach achtern verholt, wo sie den leicht mit Flugrost besetzten Block des Achterstags reinigen wollte.

Mittendrin fing es an zu regnen, worauf ich ihr – damit sie nass wird, den an Bord befindlichen Regenschirm hochreichte, was eine Crewkollegin mit den Worten “da fliegt ja Mary Poppins” kommentierte.

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Ein Besatzungsmitglied hatte Geburtstag, weshalb ihm ein Ständchen gebracht und ein Geburtstagskuchen überreicht wurde. Die Anzahl der Kerzen auf dem Kuchen korrelierte allerdings nicht direkt mit seinem Alter.

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Tja, und dann ging’s los. Weil es zwischendurch kaum Häfen gibt, in die ich mit meinen zwei Metern Tiefgang hineinpasse,war sowieso schon ein großer Schlag über Nacht geplant, da es bis zum Zielhafen Cartagena über 150 Meilen sind. Es fing zwar harmlos an, aber der Wetterbericht hatte schon Wind in anständiger Stärke und aus der falschen Richtung vorhergesagt. Der kam dann auch prompt. Resultat: statt der geplanten anderthalb Tage und 150 SM bolzten wir bei Windstärke 5-6 drei Tage kreuzen über 250 SM gegenan. Das ging dann an und über die Belastungsgrenze einiger Crewmitglieder, die während der Zeit kaum geschlafen und nichts gegessen hatten. Drei strichen die Segel und stiegen in Cartagena aus.

Mit den restlichen drei nahm ich dann den Rest der Strecke in Angriff. Eigentlich wollte ich wie im letzten Jahr noch nach Alicante, das musste aber diesmal aus Zeitmangel ausfallen und wir gingen auf direktem Kurs nach Nordosten, um die 250 Seemeilen direkt nach Palma de Mallorca anzugehen. Auh das begann ganz harmlos. Am ersten Tag hatten wir wenig bis keinen Wind, erreichten am nächsten Morgen gegen neun die Enge zwischen Ibiza und Formentera und sahen uns laut GPS-Hochrechnung schon gegen neun Uhr abends in Pala. Es wurde von der Windrichtung und –stärke sogar noch so schön, dass wir wieder einmal den Spinnaker setzen konnten. Diesmal bin ich so weit nach achtern geklettert, dass ich ihn auch mal komplett ins Bild bekam.

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Der Wetterbericht hatte Windstärke 3-4 vorausgesagt, zwar aus Nordosten, da wo wir ja eigentlich hin wollten, aber nichts unangenehmes. Es kam dann aber ganz anders. Nach 2,3 Stunden Spinnakersegeln sah ich, dass der Himmel vor uns dunkler wurde. Wir nahmen dann den Ballon vorsichtshalber runter, und das war auch gut so. Eine halbe Stunde später fing es an zu regnen und in nullkommanichts hatten wir wieder die schon gewohnten fünf bis sechs Windstärken genau von vorn. Und das blieb dann auch so. Irgendwann am Nachmittag hatten wir dann vom kreuzen bei schwerer Welle die Nase voll. Das Schiff wurde durch die Welle so gebremst, dass wir unter Segel keine vier Konten mehr machten. Wir nahmen deshalb als Konsequenz die Segel herunter und fuhren unter Maschine direkt gegenan auf Palma zu. Das ging zwar auch nur mit 2-3 Knoten, aber wenigstens direkt auf unser Ziel zu.Um halb fünf Uhr morgens liefen wir dann in Palma ein, und damit war auch beim Rest der Crew die Leistungsgrenze ziemlich erreicht. Wenigstes hat jeder noch rechtzeitig seinen Flug erreicht. Ich selbst war dann nach knapp zwei Stunden Schlaf schon wieder zugange, um das Schiff für die nächste Crew bereit zu machen.

Fotos gibt es (siehe Überschrift) von alledem keine. Ich hatte praktisch keine Zeit und keine Gelegenheit, mich um die Dokumentation zu kümmern.

Madeira-Impressionen

Aus Zeitgründen bin ich einige Zeit nicht zum Bloggen gekommen. Inzwischen bin ich bereits im Mittelmeer angelangt und werde mich nächste Woche von Malaga nach Mallorca aufmachen.

Aber zuvor schulde ich Euch noch die versprochenen Eindrücke der wunderschönen Atlantik-Insel Madeira.

Wer genaueres wissen will, schaue sich meine Blogs aus dem April vergangenen Jahres an, wo ich bereits einiges mehr an Informationen über Madeira gegeben habe. Heute möchte ich deshalb einfach nur fotografische Eindrücke unser diesjährigen Inselrundfahrt zeigen.

Dazu noch eine kleine Vorbemerkung. Microsoft hat es für nötig befunden, dass man sich registrieren muss, bevor man in so einem Blog die dort eingestellten Alben anschauen darf, was letztes Jahr noch nicht der Fall war. Technisch sind diese Fotoalben viel besser als die einfach auf diese Seite gestellten Fotos. Ich würde mich deshalb über möglichst viel Feedback freuen, ob Ihr mit der Einstellung der Alben einverstanden seid und Euch dafür bei Microsoft registrieren wollte. Wenn nicht, werde ich das machen wie in diesem Blog, was für der Blogger nicht ganz so ideal ist. Also, lasst von Euch hören.

Aber jetzt fangen wir an.

Wie im vergangenen Jahr haben wir auch diesmal in der Marina Quinta do Lorde an der äußersten Ostspitze von Madeira angelegt. Ihr erinnert Euch: Es war ein heftiger Sturmritt. Nach ausreichender Ruhe und Körperpflege haben wir uns dann wieder einen Kleinbus gemietet. Das Teil fasst 9 Leute, war also ideal für uns acht, und braucht minimal Diesel.

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Wir fuhren wieder als erstes in die Berge an der Nordküste der Insel. Von dort ergaben sich immer wieder sagenhafte Ausblicke auf das Ufer. Da ja der Sturm noch nicht nachgelassen hatte, stand dort immer noch eine gewaltige Brandung, der man als Seemann besser nicht zu nahe kommt.

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Wie in vielen anderen katholischen Ländern wird an Aussichtspunkten und unfallträchtigen Stellen der vergangenen und zukünftigen Toten gedacht. An diesen Stellen kann man an der Intensivität der Nutzung deutlich erkennen, wie weit die Religion noch in der jeweiligen Bevölkerung präsent ist. Ein schönes Beispiel aus dem letzten Jahr habe ich auch dies Jahr wieder fotografiert – und die Nutzung ist noch genau so intensiv wie damals.

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Und weiter ging’s auf unserer Tour über die – im Vergleich zu Gran Canaria und Teneriffa viel grünere Insel.

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Madeira wir4 ja nicht umsonst die Blumeninsel genannt. Ich hätte stundenlang wild wachsende Blumen fotografieren können, Strelitzien, Chrysanthemen, Begonien, Lilien und vielerlei mehr wächst dort einfach so in der Gegend herum, wie anderswo das Unkraut.

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Am bekanntesten ist Madeira ja für seine Strelitzien. Diese wachsen hier nicht nur wild, so wie oben auf dem Bild, sondern werden auch gezüchtet und exportiert.

Bei der hiesigen Fruchtbarkeit des Landes – die man schon an dem fetten und fruchtbar aussehenden Erdreich erkennen kann – ist es natürlich auch kein Wunder, dass es eine riesiege Auswahl an Früchten gibt. Wir begegneten zum Beispiel diesem Straßenhändler, der uns – als guter Verkäufer – erst einmal reichlich von allem zum Probieren gab. Neben leckeren einheimischen Bananen (Keine EU-Norm, weil zu klein und zu krumm, aber dafür unheimlich aromatisch) staunte ich am meisten über insgesamt vier unterschiedliche Sorten von Maracujá, eine leckerer als die andere. So viele Sorten kannte ich nicht einmal aus Brasilien. Man beachte auch, wie ordentlich für die leeren Schalen des ganzen Probierens gesorgt wurde. Die Madeirenser halten ihre Insel schon in Ordnung.

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Ach ja, wie man auf dem Bild erkennen kann, tragen die Leute hier gelegentlich ganz witzige, aber warme Mützen. Einer aus unserer Crew hat sich dann, zum leichten Missfallen seiner Frau – auch so ein Ding gekauft. Kleidet ihn doch gut, oder was meint ihr?

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Gegen Ende unserer Rundfahrt kamen wir dann so langsam Richtung Funchal, der Hauptstadt. Es wurde etwas belebter, und in Funchal selbst ist dann doch einiges an Massentourismus, aber da habe ich den Fotoapparat dann stecken gelassen.

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Schließen möchte ich nur noch mit einigen Kuriosa, die mir so vor die Flinte gekommen sind. So gab es in Funchal einen tollen Spielzeugladen, der für sich vor der Tür mit einer lebensgroßen Kuh warb. Darin entdeckte ich eines der perversesten Kinderspielzeuge, die ich je gesehen habe. Wären wir noch in der Dentalindustrie tätig, so wie vor einigen Jahren, hätte ich es vielleicht meinem Enkel gekauft. So aber muss “der kleine Zahnarzt” noch auf einen anderen Käufer warten.

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Ja, und dann war da noch in einer öffentlichen Toilette -  und damit sei’s genug über Madeira – das kleinste Pssbecken, dass ich jemals irgendwo gesehen habe. Die Putzfrau schaute leicht irritiert, als ich es fotografierte…

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War das ein Ritt

KEs fing alles ganz harmlos an. In Las Palmas de Gran Canaria kam de neue Crew an Bord. Nach dem üblichen Großeinkauf für den langen Törn ins Mittelmeer segelten wir am Ostersonntag den ersten Eingewöhnunsschlag nach Santa Cruz auf Teneriffa. Naja, segeln ist gut – Kein Wind und neun Stunden unter Motor.

Am nächsten Tag ging es dann auf den ersten Hochseeschlag nach Madeira über ca. 275 Seemeilen Atlantik-Blauwasser.   Da wir ja nun Tag und Nacht segeln müssen, steht als erstes einmal eine Wacheinteilung an. Unser Schiff ist auf diesem Langstreckentörn absichtlich voll besetzt mit acht Leuten. Das hat den Vorteil, dass der Skipper nicht mit Wache gehen muss, sondern jederzeit gerufen werden kann und trotzdem wenigstens ein Minimum an Schlaf bekommt.  Bei der Segelei hat sich bei mir ein System bewährt, das nachts Wachen von drei Stunden und tagsüber Wachen von vier Stunden vorsieht. Bei drei Wach-Crews sieht das wie folgt aus:

Uhrzeit

1. Tag

2. Tag

3. Tag

21 – 24

A

B

C

00 – 03

B

C

A

03 – 06

C

A

B

06 – 09

A

B

C

09 – 13

B

C

A

13 – 17

C

A

B

17 – 21

A

B

C

 

Wie man hieraus erkennt, verschieben sich die Wachdienste pro Crew jeden Tag um eine Wache, sodass gerechterweise jede einmal angenehme Uhrzeiten und auch jeder einmal die unangenehme “Hundewache” von Mitternacht bis drei Uhr hat.

Los ging es, wie die letzte Etappe aufgehört hatte. Wir legten Mittags um halb zwei in Santa Cruz ab und mussten erst einmal, von wenigen kurzen Intervallen abgesehen, 24 Stunden unter Motor laufen. Zeit genug, mal zwischendurch leckere Snacks zu reichen,

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Aber Dann gings los, und das gleich heftig: Dienstags um eins fingen wir an zu segeln, um vier musste ich schon zwei Reffs ins Großsegeln binden und um acht Uhr abends wurde die Genua gegen die Sturmfock getauscht, die wir vorsichtshalber schon am zweiten Vorstag, dem Kutterstag angeschlagen hatten.  Der Himmel zog sich zu, Schauer gingen durch und die Atlantikwellen erreichten schon mal 3 – 4 Meter Höhe.

Das war ja alles noch normal. Mit der richtigen Kleidung ist so ein Wetter ja  überhaupt keine Sache. Zeitweise hatten wir weit draußen auf dem Atlantik sogar noch einen Passagier, der sich mehrere Stunden bei uns ausruhte, bevor er weiterflog.

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Jedenfalls war die Mannschaft bei Windstärke 5 – 6 besten Mutes.

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Als wir aber dann in die zweite Nacht kamen, wurde es heftig. Der Wind nahm immer mehr zu, bis wir dann gegen Morgen, so um sechs Uhr Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von 50 Knoten hatten – das ist ausgewachsener Sturm mit maximal Windstärke 10 !Da hatte sich dann im Laufe der Nacht die sowieso schon recht hohe und lange Atlantikdünung zu strammem Seegang aufgebaut. Es ist schwer zu schätzen, aber eine Wellenhöhe von 8 Metern hatten wir mindestens.

Zum fotografieren hatte ich in dieser Zeit wenig Gelegenheit, außerdem ist so etwas schwer auf Fotos abzubilden. Aber vielleicht geben die paar Bilder, die ich gemacht habe, zumindest eine Ahnung der Naturgewalten, mit denen man es zu tun hat.

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Das alles mag sich vielleicht für den Laien gefährlich anhören, ist es aber keineswegs. Unsere gute ORION ist für solches Wetter gebaut und zugelassen worden. Alle Sicherheitseinrichtungen, die deutsche Behörden fordern, sind an Bord und noch viel mehr. Bei der richtigen Besegelung (in diesem Fall 2. oder 3. Reff und Sturmfock am Kutterstag) läuft das Bott auch bei diesem >Wind wie auf Schienen und man hat in keinem Moment irgendein Gefühl von Unsicherheit oder sogar Angst. Und das sag nicht nur ich, sondern das bestätigen mir auch alle Crewmitglieder, die dabei waren.

Natürlich bedarf es dazu eines gepflegten und gut gewarteten Schiffs wie der ORION. Gleichzeitig mit uns fuhr in Las Palmas ein anderes Boot los, das eigentlich auch Kojencharter fahren sollte. Gottseidank fanden sich aber keine Kunden, die auf diesem Seelenverkäufer unter griechischer Flagge mitfahren wollten. Nachdem schon in Gran Canaria laufend repariert wurde, traute man sich schließlich zu dritt auf die Heimreise ins Mittelmeer. Neben vielen anderen kleineren Dingen funktionierte die Genua nicht richtig, das Sturmvorsegel war nicht am klappernden Kutterstag zu fahren und zu allem Überfluss fiel bei diesem Sturm auch noch die Maschine aus, ganz zu schweigen von kaputt gehenden Lenzpumpen und was weiß ich noch alles. Der arme Skipperkollege von mir musste schließlich einen Dringlichkeitsruf absetzen und sich am Morgen des Sturmtages von der Seenotrettung in den Hafen schleppen lassen. Nie würde ich auf einem solchen Kahn auch nur einen Meter fahren.

So, und nachdem wir uns alle erholt haben, wird dann der nächste Bericht die Fortsetzung meiner letztjährigen Liebeserklärung an die Blumeninsel Madeira

Wo bin ich denn?

Auf diesem Törn hatten wir endlich einmal wieder Zeit und Muße, der uralten Kunst der Astronavigation nachzugehen. Mit drei Mann und zwei Sextanten haben wir die Sonne geschossen, um die Wette gemessen oder Höhenwinkel von Leuchttürmen und Bergen benutzt um unseren Standort festzustellen.

Natürlich ging die abendliche Diskussion um die Frage, ob so etwas in Zeiten von GPS und Kartenplotter noch zeitgemäß ist. Vielleicht nicht, aber es ist auf jeden Fall eine intellektuelle Herausforderung und macht Spaß.

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Natürlich rechnet man die ganzen komplizierten Formeln heute nicht mehr unbedingt mit der Hand, sondern verwendet dafür programmierbare Taschenrechner oder einen Laptop.

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