Dasselbe nochmal

Lange nichts mehr vom Segelwolf gehört? Kein Wunder – er war segeln…

Inzwischen hat die Crew gewechselt und ich bin mit einer Reihe von ziemlich erfahrenen Seglern unterwegs. Zwei haben ein eigenes Boot und einer hat immerhin schon mal Kap Hoorn umrundet. Einer allerdings war ein völliger Anfänger, der zum ersten Mal überhaupt seinen Fuß auf ein Boot gesetzt hatte – und das ging dann auch prompt nicht gut: Wir hatten am letzten Sonntag kaum die Nase aus dem Hafen gesteckt, da hing der arme Kerl schon über der Toilette und trennte sich von seiner Bordverpflegung. Das wurde so schlimm, dass ich nach einer Stunde abbrach und wieder in den Hafen lief. Am kommenden Tag fuhren wir dann bei totaler Flaute unter Motor (und später ein bisschen gesegelt bei Windstärke 4) nach Teneriffa. Selbst dabei lag der junge Mann die ganze Zeit langgestreckt im Salon. In Santa Criuz hat er dann entschieden, dass solches Segeln wohl für ihn nichts ist und stieg aus.

Südwärts ging es dann an der Küste von Teneriffa entlang. Mit herrlichem Blick auf  den Teide, den höchsten Berg der Kanaren. Knapp über dreitausend Meter ist er hoch. Eigentlich sollte die Spitze um diese Jahreszeit schneebedeckt sein,

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aber dieser  Mangel ist ja vielleicht auch dem Klimawandel geschuldet.

Im nächsten Hafen verlor dann ein Mitsegler beim Anlegemanöver seine Uhr. Gottseidank hatten wir einen Sporttaucher an Bord, der es versuchte, die Uhr im Wasser zu suchen. Leider war der Hafen hier zwölf Meter tief, also keine Chance.

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Der nächste Schritt war denn, einen professionellen Taucher um Hilfe zu bitten, der gerade in der Nähe war:

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Aber auch der fand nichts auf dem Hafengrund. Eine Stunde später sagt einer “guck mal, was hängt denn da an der Reling!” und siehe da – es war die Uhr. Alle hatten immer nur nach unten geschaut und die dort hängende Uhr völlig übersehen. Na, Hauptsache sie war wieder da.

Weiter ging es, zeitweise und kurzfristig unter Spinnaker bzw. Blister, aber meistens war zu wenig Wind – selbst dafür. Trotzdem ist es immer wieder ein schöner Anblick.

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Hatte ich schon erzählt, dass ich diesmal wieder Schweizer an Bord hatte? Besonders nette und nationalstolze diesmal. Es wurde als erstes an Backbord die Schweizer Flagge gesetzt. Zwar eigentlich nicht üblich, aber man sieht es immer häufiger. Am letzten Abend wurde diese dann – nach entsprechender vorheriger Vorbereitung mit einigen Bieren und Brandys dann wieder eingeholt.

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Diesmal hatten wir sogar Whale-Watching im Angebot. Leider war ich unglücklicherweise gerade am telefonieren, deshalb hier dank an unseren Mitsegler Edi, dem ich diese tolle Aufnahme verdanke:

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So, jetzt liege ich wieder in Mogán und warte auf meine nächsten Kunden, um dieselbe Runde (Teneriffa -  La Gomera und zurück) nochmal zu fahren. Ich bin gespannt, ob wir überhaupt rausfahren können. Für Montag sind 25 Knoten Wind angesagt, das heißt in der “Düse” zwischen Gran Canaria und Teneriffa haben wir dann um die vierzig Knoten Wind, das heißt Windstärke 8 und vielleicht mehr. Je nach Crew bleibt man da besser im Hafen. Naja, ich werde berichten.

Ach ja, meine nächsten Reisedaten mit der ORION stehen jetzt fest: Ab 9. März bin ich für zwei Monate wieder im Einsatz. Erst noch zwei kleine Törns hier auf den Kanaren und dann die große Überführungstour von hier durch Atlantik und Mittelmeer bis nach Sizilien. Vielleicht hat ja wieder jemand Lust, mitzukommen.

Schönen Tach denn auch noch allerseits.

One thought on “Dasselbe nochmal

  1. Ruedi Kämpfer 25. Januar 2013 / 0:37

    Lustiger Bericht. Geanu so wars. Wir hatten eine gute Woche und viel Spass. Danke, Seewolf. Ein nächstes Mal, vielleicht mit etwas mehr Wind, gerne wieder.
    Lieber Gruss von Edi.

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